% @book{bg_khm_1819-1, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {E}rster {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "1", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Tanimoto am 22. November 2002 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 29. November 2002 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Der Wolf und die sieben jungen Geis"|lein} % 5. %S.25 % Der Wolf und die sieben jungen Geislein. %S.25 Eine Geis hatte sieben junge Geis"|lein, die sie recht m"utterlich %S.25 liebte und sorgf"altig vor dem Wolf h"utete. Eines Tags, als %S.25 sie aus"|gehen mu"ste, Futter zu holen, rief sie alle zusammen und %S.26 sagte: {\oq}liebe Kinder, ich mu"s aus"|gehen und Futter holen, wahrt %S.26 euch vor dem Wolf und la"st ihn nicht herein; gebt auch Acht, %S.26 denn er verstellt sich oft, aber an seiner rauhen Stimme und an %S.26 seinen schwarzen Pfoten k"onnt ihr ihn erkennen; ist er erst einmal %S.26 im Hause, so fri"st er euch alle mit Haut und Haar.{\cq} Nicht %S.26 lange darauf als sie weggegangen war kam auch schon der Wolf %S.26 vor die Haus"|th"ure und rief mit seiner rauhen Stimme: {\oq}liebe %S.26 Kinder, macht mir auf, ich bin eure Mutter und hab' euch sch"one %S.26 Sachen mitgebracht.{\cq} Die sieben Geiserchen aber sprachen: {\oq}unsere %S.26 Mutter bist du nicht, die hat eine feine liebliche Stimme, %S.26 deine Stimme aber ist rauh, du bist der Wolf und wir machen %S.26 dir nicht auf.{\cq} Der Wolf aber besann sich auf eine List, ging %S.26 fort zu einem Kr"amer und kaufte sich ein gro"s St"uck Kreide, %S.26 die a"s er und machte seine Stimme fein damit. Darnach ging er %S.26 wieder zu der sieben Geis"|lein Haus"|th"ure und rief mit feiner %S.26 Stimme: liebe Kinder la"st mich ein, ich bin eure Mutter, jedes %S.26 von euch soll etwas haben.{\cq} Er hatte aber seine Pfote in das %S.26 Fenster gelegt, das sahen die sieben Geiserchen und sprachen: {\oq}unsere %S.26 Mutter bist du nicht, die hat keinen schwarzen Fu"s, wie du; %S.26 du bist der Wolf und wir machen dir nicht auf.{\cq} Der Wolf ging %S.26 fort zu einem B"a{\ck}er und sprach: {\oq}B"a{\ck}er, bestreich mir meine %S.26 Pfote mit frischem Teig,{\cq} und als das gethan war, ging er %S.26 zum M"uller und sprach: {\oq}M"uller, streu mir fein wei"ses Mehl %S.26 auf meine Pfote. Der M"uller wollte nicht. {\oq}Wenn du es nicht %S.26 thust, sprach der Wolf, so fre"s ich dich.{\cq} Da that es der M"uller %S.27 aus Furcht. %S.27 Nun ging der Wolf wieder vor der sieben Geiserchen Haus"|th"ure %S.27 und sagte: {\oq}liebe Kinder, la"st mich ein, ich bin eure %S.27 Mutter, jedes von euch soll etwas geschenkt kriegen.{\cq} Die sieben %S.27 Geiserchen wollten erst die Pfote sehen, und wie sie sahen, %S.27 da"s sie schneewei"s war und weil sie den Wolf so fein sprechen %S.27 h"orten, glaubten sie, es w"are ihre Mutter und machten die Th"ure %S.27 auf, und der Wolf kam herein. Wie sie aber sahen, wer es war, %S.27 wie erschra{\ck}en sie da und versteckten sich geschwind, so gut es %S.27 ging, das eine unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte %S.27 in den Ofen, das vierte in die K"uche, das f"unfte in den Schrank, %S.27 das sechste unter eine gro"se Sch"ussel, das siebente in die Wanduhr. %S.27 Aber der Wolf fand sie alle und verschluckte sie, au"ser %S.27 das j"ungste in der Wanduhr, das blieb am Leben. Darauf, als %S.27 er seine Lust geb"u"st, ging er fort. %S.27 Bald darauf kam die Mutter nach Haus. Die Haus"|th"ure %S.27 stand offen, Tisch, Stuhl und B"anke waren umgeworfen, die %S.27 Sch"usseln in der K"uche zerbrochen, die De{\ck}e und die Kissen aus %S.27 dem Bett gezogen: was f"ur ein Jammer! Der Wolf war da gewesen %S.27 und hatte ihre lieben Kinder gefressen. {\oq}Ach! meine sieben %S.27 Geiserchen sind todt!{\cq} rief sie in ihrer Traurigkeit, da sprang %S.27 das j"ungste aus der Wanduhr und sagte: {\oq}eins lebt noch, liebe %S.27 Mutter{\cq}, und erz"ahlte ihr, wie das Ungl"uck gekommen war. %S.27 Der Wolf aber, nachdem er sich also wohlgethan, satt und %S.27 m"ud war, hatte sich auf eine gr"une Wiese in den Sonnenschein %S.27 gelegt und war in einen tiefen Schlaf gefallen. Die alte Geis %S.28 aber war klug und listig, dachte hin und her; sind denn meine %S.28 Kindlein nicht zu retten! endlich sagte sie ganz vergn"ugt zu dem %S.28 j"ungsten Geis"|lein: {\oq}nimm Zwirn, Nadel und Scheere und folg' %S.28 mir nach.{\cq} Nun gingen die beiden hinaus und fanden den Wolf %S.28 schnarchend auf der Wiese liegen: {\oq}da liegt der garstige Wolf,{\cq} %S.28 sagte die Mutter und betrachtete ihn von allen Seiten,{\cq} nachdem %S.28 er zum Vieruhrenbrot meine sechs Kindlein hinuntergefressen hat, %S.28 gieb mir einmal die Scheere her: {\oq}ach! wenn sie noch lebendig in %S.28 seinem Leibe w"aren!{\cq} Damit schnitt sie ihm den Bauch auf, und %S.28 die sechs Geiserchen, die er in der Gier und Hast ganz verschluckt %S.28 hatte, sprangen unversehrt heraus. Ach, was herzten sie ihre %S.28 Mutter und waren froh, da"s sie aus dem dunkeln Gef"angni"s befreit %S.28 waren. Sie aber hie"s sie hingehen und gro"se und schwer %S.28 Wa{\ck}ersteine herbeitragen, damit mu"sten sie dem Wolf den Leib %S.28 f"ullen, und sie n"ahte ihn wieder zu. Dann liefen sie alle fort, %S.28 und versteckten sich hinter eine He{\ck}e. %S.28 Als der Wolf aus"|geschlafen hatte, so f"uhlt' er es so schwer %S.28 im Leib und sprach: {\oq}es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum! %S.28 es rumpelt und pumpelt mir im Leib herum! was ist das? %S.28 ich hab' nur sechs Geiserchen gegessen.{\cq} Er dachte, ein frischer %S.28 Trunk wird mir schon helfen machte sich auf und suchte einen %S.28 Brunnen; aber wie er sich dar"uber b"uckte, konnte er sich vor der %S.28 Schwere der Steine nicht mehr halten, und st"urzte ins Wasser %S.28 und ertrank. Wie das die sieben Geiserchen sahen, kamen sie %S.28 herzu gelaufen, und tanzten vor Freude um den Brunnen. %S.28 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %%%% [falsch] %%%% \maerchentitel{Der Wolf und die sieben jungen Geislein} %%%% [richtig] %%%% \maerchentitel{Der Wolf und die sieben jungen Geis"|lein} %% %% Seite 25, Zeile 1 %% [falsch] %% Eine Geis hatte sieben junge Geislein, die sie recht m"utterlich %S.25 %% [richtig] %% Eine Geis hatte sieben junge Geis"|lein, die sie recht m"utterlich %S.25 %% %% Seite 26, Zeile 7 %% [falsch] %% lange darauf als sie weggegangen war kam auch schon der Wolf %S.26 %% [richtig] %% lange darauf, als sie weggegangen war, kam auch schon der Wolf %S.26 %% %% Seite 26, Zeile 17 %% [falsch] %% Stimme: liebe Kinder la"st mich ein, ich bin eure Mutter, jedes %S.26 %% [richtig] %% Stimme: {\oq}liebe Kinder, la"st mich ein, ich bin eure Mutter, jedes %S.26 %% %% Seite 26, Zeile 23 %% [falsch] %% Pfote mit frischem Teig,{\cq} und als das gethan war, ging er %S.26 %% [richtig] %% Pfote mit frischem Teig{\cq}, und als das gethan war, ging er %S.26 %% %% Seite 26, Zeile 25 %% [falsch] %% auf meine Pfote. Der M"uller wollte nicht. {\oq}Wenn du es nicht %S.26 %% [richtig] %% auf meine Pfote.{\cq} Der M"uller wollte nicht. {\oq}Wenn du es nicht %S.26 %% %% Seite 27, Zeile 1 %% [falsch] %% thust, sprach der Wolf, so fre"s ich dich.{\cq} Da that es der M"uller %S.27 %% [richtig] %% thust{\cq}, sprach der Wolf, {\oq}so fre"s ich dich.{\cq} Da that es der M"uller %S.27 %% %% Seite 27, Zeile 24 %% [falsch] %% Mutter{\cq} und erz"ahlte ihr, wie das Ungl"uck gekommen war. %S.27 %% [richtig] %% Mutter{\cq}, und erz"ahlte ihr, wie das Ungl"uck gekommen war.%S.27 %% %% Seite 28, Zeile 3 %% [falsch] %% Kindlein nicht zu retten! endlich sagte sie ganz vergn"ugt zu dem %S.28 %% [richtig] %% Kindlein nicht zu retten? endlich sagte sie ganz vergn"ugt zu dem %S.28 %% %% Seite 28, Zeile 6 %% [falsch] %% schnarchend auf der Wiese liegen: {\oq}da liegt der garstige Wolf,{\cq} %S.28 %% [richtig] %% schnarchend auf der Wiese liegen. {\oq}da liegt der garstige Wolf{\cq}, %S.28 %% %% Seite 28, Zeile 7 %% [falsch] %% sagte die Mutter und betrachtete ihn von allen Seiten,{\cq} nachdem %S.28 %% [richtig] %% sagte die Mutter und betrachtete ihn von allen Seiten, {\oq}nachdem %S.28 %% %% Seite 28, Zeile 9 %% [falsch] %% gieb mir einmal die Scheere her: {\oq}ach! wenn sie noch lebendig in %S.28 %% [richtig] %% gieb mir einmal die Scheere her: ach! wenn sie noch lebendig in %S.28 %% %% Seite 28, Zeile 14 %% [falsch] %% waren. Sie aber hie"s sie hingehen und gro"se und schwer %S.28 %% [richtig] %% waren. Sie aber hie"s sie hingehen und gro"se und schwere %S.28 %% %% Seite 28, Zeile 22 %% [falsch] %% Trunk wird mir schon helfen machte sich auf und suchte einen %S.28 %% [richtig] %% Trunk wird mir schon helfen, machte sich auf und suchte einen %S.28