% @book{bg_khm_1819-1, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {E}rster {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "1", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 27. November 2002 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 03. Dezember 2002 % \maerchentitel{Br"uderchen und Schwesterchen} % 11. %S.57 % Br"uderchen und Schwesterchen. %S.57 Br"uderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach: %S.57 {\oq}Seit die Mutter todt ist, haben wir keine gute Stunde mehr; %S.57 die Stiefmutter schl"agt uns alle Tage und wenn wir zu ihr kommen, %S.57 st"o"st sie uns mit den F"u"sen fort. Die harten Brotkrusten, %S.57 die "ubrig bleiben, sind unsere Speise und dem H"undlein unter dem %S.57 Tisch geht's besser; dem wirft sie doch manchmal was Gutes zu. %S.57 Das Gott erbarm, wenn das unsere Mutter w"u"ste! Komm, wir %S.57 wollen miteinander in die weite Welt gehen.{\cq} Sie gingen den %S.58 ganzen Tag "uber Wiesen, Felder und Steine und wenn es regnete, %S.58 sprach das Schwesterchen: {\oq}Gott und unsere Herzen, die weinen %S.58 zusammen!{\cq} Abends kamen sie in einen gro"sen Wald und waren %S.58 so m"ud von Jammer, Hunger und dem langen Weg, da"s sie sich %S.58 in einen hohlen Baum setzten und einschliefen. %S.58 Am andern Morgen, als sie aufwachten, stand die Sonne %S.58 schon hoch "uber den B"aumen und schien hei"s in den Baum hinein. %S.58 Da sprach das Br"uderchen: {\oq}Schwesterchen, mich d"urstet, %S.58 wenn ich ein Br"unnlein w"u"ste, ich ging' und tr"ank' einmal; ich %S.58 mein', ich h"ort' eins rauschen.{\cq} Br"uderchen stand auf, nahm %S.58 Schwesterchen an der Hand und sie wollten das Br"unnlein suchen. %S.58 Die b"ose Stiefmutter aber war ein Hexe und hatte wohl gesehen, %S.58 wie die beiden Kinder fortgegangen waren, war ihnen nachgeschlichen, %S.58 heimlich, wie die Hexen schleichen und hatte alle Brunnen %S.58 im Wald verw"unscht. Als sie nun ein Br"unnlein fanden, das so %S.58 glitzerig "uber die Steine sprang, wollte das Br"uderchen daraus %S.58 trinken; aber das Schwesterchen h"orte, wie es im Rauschen sprach: %S.58 {\oq}Wer aus mir trinkt, wird ein Tiger! wer aus mir trinkt, %S.58 wird ein Tiger!{\cq} Da rief das Schwesterchen: Ach, ich bitt' dich, %S.58 Br"uderchen, trink' nicht, sonst wirst du ein wildes Thier und zerrei"sest %S.58 mich.{\cq} Das Br"uderchen trank nicht, ob es gleich so gro"sen %S.58 Durst hatte und sprach: {\oq}Ich will warten bis zur n"achsten %S.58 Quelle.{\cq} Als sie zum zweiten Br"unnlein kamen, h"orte das Schwesterchen, %S.58 wie auch dieses sprach: {\oq}Wer aus mir trinkt, wird ein %S.58 Wolf! wer aus mir trinkt, wird ein Wolf!{\cq} Da rief das Schwesterchen: %S.58 Ach, Br"uderchen, ich bitt dich, trink' nicht, sonst wirst %S.59 du ein Wolf und frissest mich{\cq} Das Br"uderchen trank nicht und %S.59 sprach: {\oq}Ich will warten, bis wir zur n"achsten Quelle kommen, %S.59 aber dann mu"s ich trinken, du magst sagen, was du willst; mein %S.59 Durst ist gar zu gro"s.{\cq} Und als sie zum dritten Br"unnlein kamen, %S.59 h"orte das Schwesterlein, wie es im Rauschen sprach: {\oq}Wer %S.59 aus mir trinkt, wird ein Reh! wer aus mir trinkt, wird ein %S.59 Reh!{\cq} Das Schwesterchen sprach: {\oq}Ach, Br"uderchen, ich bitt' dich, %S.59 trink' nicht, sonst wirst du ein Reh und l"aufst mir fort.{\cq} Aber %S.59 das Br"uderchen hatte sich gleich bei dem Br"unnlein nieder geknieet, %S.59 hinab gebeugt und von dem Wasser getrunken und wie die ersten %S.59 Tropfen auf seine Lippen gekommen waren, lag es da als ein %S.59 Rehk"albchen. %S.59 Nun weinte das Schwesterchen "uber das arme, verw"unschte %S.59 Br"uderchen und das Rehchen weinte auch und sa"s so traurig neben %S.59 ihm. Da sprach das M"adchen endlich: {\oq}Sey still, liebes Rehchen, %S.59 ich will dich ja nimmermehr verlassen.{\cq} Dann band es sein goldenes %S.59 Strumpfband ab und that es dem Rehchen um den Hals %S.59 und rupfte Binsen und flocht ein weiches Seil daraus. Daran %S.59 band es das Thierchen und f"uhrte es weiter und ging immer tiefer %S.59 in den Wald hinein. Und als sie lang, lang gegangen waren, %S.59 kamen sie endlich in ein kleines Haus und das M"adchen schaute %S.59 hinein und weil es leer war, dachte es, hier k"onnen wir bleiben %S.59 und wohnen. Da suchte es dem Rehchen Laub und Moos zu einem %S.59 weichen Lager und jeden Morgen ging es aus und sammelte %S.59 sich Wurzeln, Beeren und N"usse und f"ur das Rehchen brachte es %S.59 zartes Gras mit, das fra"s es ihm aus der Hand und war vergn"ugt %S.60 und spielte vor ihm herum. Abends wenn Schwesterchen %S.60 m"ud war und sein Gebet gesagt hatte, legte es seinen Kopf auf %S.60 den R"ucken des Rehk"albchens, das war sein Kissen, darauf es %S.60 sanft schlief. Und h"atte das Br"uderchen nur seine menschliche Gestalt %S.60 gehabt, es w"are ein herrliches Leben gewesen. %S.60 Das dauerte nun eine Zeitlang, da"s sie so allein in der %S.60 Wildni"s waren, da trug es sich zu, da"s der K"onig des Landes %S.60 eine gro"se Jagd in dem Wald hielt. Da schallte darin das H"ornerblasen, %S.60 Hundegebell und das lustige Geschrei und das Rehlein %S.60 h"orte es und w"ar' gar zu gern dabei gewesen. {\oq}Ach, sprach es %S.60 zum Schwesterlein, la"s mich hinaus in die Jagd, ich kann's nicht %S.60 l"anger mehr aushalten{\cq} und bat so lange, bis es einwilligte. {\oq}Aber, %S.60 sprach es zu ihm, komm mir ja Abends wieder, vor den wilden %S.60 J"agern schlie"s ich mein Th"urlein; und damit ich dich kenne, so klopf %S.60 und sprich: Mein Schwesterlein, la"s mich herein! und wenn du nicht %S.60 so sprichst, so schlie"s ich mein Th"urlein nicht auf.{\cq} Nun sprang das %S.60 Rehchen hinaus und war ihm so wohl, und war so lustig in freier %S.60 Luft. Der K"onig und seine J"ager sahen das sch"one Thierlein und %S.60 setzten ihm nach, aber sie konnten es nicht einholen und wenn sie %S.60 meinten, sie h"atten es gewi"s, da sprang es "uber das Geb"usch %S.60 weg und war verschwunden. Wie's dunkel ward, lief es zu dem %S.60 H"auschen, klopfte und sprach: {\oq}Mein Schwesterlein, la"s mich %S.60 herein!{\cq} Da ward ihm die kleine Th"ure aufgethan, es sprang %S.60 hinein und ruhte sich die ganze Nacht auf seinem weichen Lager %S.60 aus. Am andern Morgen ging die Jagd von neuem an, und als %S.60 das Rehlein wieder das H"ufthorn h"orte und das ho! ho! der J"ager, %S.61 da hatte es keine Ruh und sprach: {\oq}Schwesterchen, mach mir %S.61 auf, ich mu"s hinaus.{\cq} Das Schwesterchen "offnete ihm die Th"ure %S.61 und sprach: {\oq}Aber zu Abend mu"st du wieder da seyn und dein %S.61 Spr"uchlein sagen.{\cq} Als der K"onig und seine J"ager das Rehlein %S.61 mit dem goldenen Halsband wieder sahen, jagten sie ihm Alle %S.61 nach, aber es war ihnen zu schnell und behend. Das w"ahrte den %S.61 ganzen Tag; endlich aber hatten es die J"ager Abends umzingelt %S.61 und einer verwundete es ein wenig am Fu"s, so da"s es hinken %S.61 mu"ste und langsam fortlief. Da schlich er ihm nach bis zu dem %S.61 H"auschen und h"orte, wie es rief: {\oq}Mein Schwesterlein, la"s mich %S.61 herein!{\cq} und sah, da"s ihm die Th"ure gleich aufgethan und alsbald %S.61 wieder zugeschlossen wurde. Der J"ager behielt das Alles %S.61 wohl im Sinn, ging zum K"onig und erz"ahlte ihm, was er gesehn %S.61 und geh"ort hatte. Da sprach der K"onig: {\oq}Morgen soll noch einmal %S.61 gejagt werden.{\cq} %S.61 Das Schwesterchen aber war recht erschrocken, als das Rehk"albchen %S.61 verwundet herein kam; es wusch ihm das Blut ab, legte %S.61 Kr"auter auf und sprach: {\oq}Geh auf dein Lager, lieb Rehchen, %S.61 da"s du wieder heil wirst.{\cq} Die Wunde war aber so gering, da"s %S.61 das Rehchen am Morgen nichts mehr davon sp"urte und als es %S.61 die Jagdlust wieder anheben h"orte, sprach es: {\oq}Ich kann's nicht %S.61 aushalten, ich mu"s dabei seyn; so bald soll mich auch Keiner kriegen.{\cq} %S.61 Das Schwesterchen weinte und sprach: {\oq}Nun werden sie %S.61 dich t"odten, ich la"s dich nicht hinaus.{\cq} {\oq}So sterb ich dir hier %S.61 vor Betr"ubni"s, wenn du mich abh"altst, antwortete es: wenn ich %S.61 das H"ufthorn h"ore, so mein' ich, ich m"u"st' aus den Schuhen %S.62 springen!{\cq} Da konnte das Schwesterchen nicht anders und schlo"s %S.62 ihm mit schwerem Herzen die Th"ure auf und das Rehchen sprang %S.62 ganz gesund und fr"ohlich in den Wald. Als es der K"onig erblickte, %S.62 sprach er zu seinen J"agern: {\oq}Nun jagt ihm nach den ganzen %S.62 Tag bis in die Nacht, aber da"s ihm Keiner etwas zu Leid %S.62 thut.{\cq} Wie die Sonne untergegangen war, da sprach der K"onig %S.62 zum J"ager: {\oq}nun komm und zeig mir das Waldh"auschen.{\cq} Und %S.62 als er vor dem Th"urlein war, klopfte er an und rief: {\oq}Lieb %S.62 Schwesterlein, la"s mich herein!{\cq} Da ging die Th"ure auf und der %S.62 K"onig trat hinein und da stand ein M"adchen, das war so sch"on, %S.62 wie er noch keins gesehen hatte. Das M"adchen aber war erschrocken, %S.62 da"s nicht sein Rehlein, sondern ein K"onig mit goldener %S.62 Krone herein gekommen war. Aber der K"onig sah es freundlich %S.62 an, reichte ihm die Hand und sprach: {\oq}Willst du mit mir gehen %S.62 auf mein Schlo"s und meine liebe Frau werden?{\cq} {\oq}Ach ja, antwortete %S.62 das M"adchen, aber das Rehchen mu"s auch mit, das verla"s %S.62 ich nicht.{\cq} Sprach der K"onig: {\oq}Es soll bei dir bleiben, so %S.62 lange du lebst und soll ihm an nichts fehlen.{\cq} Indem kam es %S.62 herein gesprungen, da band es das Schwesterchen wieder an das %S.62 Binsenseil, nahm es selbst in die Hand und ging mit ihm zum %S.62 Waldh"auschen hinaus. %S.62 Der K"onig f"uhrte das sch"one M"adchen in sein Schlo"s, wo die %S.62 Hochzeit mit gro"ser Pracht gefeiert wurde und war es nun die %S.62 Frau K"onigin und lebten sie lange Zeit vergn"ugt zusammen; das %S.62 Rehlein ward gehegt und gepflegt und sprang in dem Schlo"sgarten %S.62 herum. Die b"ose Stiefmutter aber, um derentwillen die Kinder %S.63 in die Welt hinein gegangen waren, die meinte nicht anders %S.63 als Schwesterchen w"are von den wilden Thieren im Walde zerrissen %S.63 worden und Br"uderchen als ein Rehkalb von den J"agern %S.63 todt geschossen. Als sie nun h"orte, da"s sie so gl"ucklich waren und %S.63 es ihnen so wohl ging, da wurden Neid und Mi"sgunst in ihrem %S.63 Herzen reg und zwickten und nagten es, und sie hatte keinen andern %S.63 Gedanken, als wie sie die Beiden doch noch ins Ungl"uck bringen %S.63 k"onnte. Ihre rechte Tochter, die h"a"slich war wie die Nacht %S.63 und nur ein Auge hatte, die machte ihr Vorw"urfe und sprach: %S.63 {\oq}Eine K"onigin zu werden, das Gl"uck h"atte mir geb"uhrt!{\cq} {\oq}Sey %S.63 nur still, sagte die Alte und sprach sie zufrieden, wenn's Zeit ist, %S.63 will ich schon bei der Hand seyn.{\cq} {\oq}Als nun die Zeit heran ger"uckt %S.63 war und die K"onigin ein sch"ones Kn"abchen zur Welt gebracht %S.63 hatte, und der K"onig gerade auf der Jagd war, da nahm die %S.63 alte Hexe die Gestalt der Kammerfrau an, trat in die Stube, %S.63 wo die K"onigin lag und sprach zu der Kranken: {\oq}Kommt, das %S.63 Bad ist fertig, das soll euch wohlthun und st"arken, geschwind, %S.63 eh es kalt wird.{\cq} Ihre Tochter war auch bei der Hand und sie %S.63 trugen die schwache K"onigin in die Badstube, legten sie hinein, %S.63 gingen schnell fort und schlossen die Th"ure ab. In der Badstube %S.63 aber hatten sie ein rechtes H"ollenfeuer angemacht, da"s die sch"one %S.63 junge K"onigin bald ersticken mu"ste. %S.63 Als das geschehen war, nahm die Alte ihre Tochter und setzte %S.63 ihr eine Haube auf und legte sie ins Bett an der K"onigin Stelle. %S.63 Sie gab ihr auch die Gestalt und das Ansehen der K"onigin, nur %S.63 das verlorene Auge konnte sie ihr nicht wieder geben; damit aber %S.64 der K"onig nichts merken sollte, mu"ste sie sich auf die Seite legen, %S.64 wo sie kein Aug' hatte. Am Abend, als der K"onig heim %S.64 kam und h"orte, da"s ihm ein S"ohnlein geboren war, freute er sich %S.64 herzlich und wollte ans Bett zu seiner lieben Frau gehen und %S.64 wollte sehen, was sie machte. Da rief die Alte geschwind: {\oq}Bei %S.64 Leibe, la"st die Vorh"ange zu, die K"onigin darf noch nicht ins %S.64 Licht sehen und mu"s Ruhe haben.{\cq} Der K"onig ging zuruck, und %S.64 wu"ste nicht, da"s eine falsche K"onigin im Bette lag. %S.64 Als es aber Mitternacht war und alles schlief, da sah die %S.64 Kinderfrau, die in der Kinderstube neben der Wiege sa"s und allein %S.64 noch wachte: wie die Th"ure aufging und die rechte K"onigin %S.64 herein trat; sie nahm das Kind aus der Wiege, legte es in ihren %S.64 Arm und gab ihm zu trinken. Dann sch"uttelte sie ihm sein %S.64 Ki"schen und legte es wieder hinein und deckte es mit dem Deckbettchen %S.64 zu. Sie verga"s aber auch das Rehchen nicht, ging in %S.64 die Ecke, wo es lag, und streichelte ihm "uber den R"ucken. Darauf %S.64 ging sie ganz stillschweigend wieder zur Th"ure hinaus und %S.64 die Kinderfrau fragte am andern Morgen die W"achter, ob sie %S.64 Jemand in der Nacht ins Schlo"s gehen gesehen; aber sie antworteten: %S.64 {\oq}Nein, wir haben niemand gesehen!{\cq} So kam sie %S.64 viele N"achte und sprach niemals ein Wort dabei; die Kinderfrau %S.64 sah sie immer, aber sie getraute nicht Jemand etwas davon zu %S.64 sagen. %S.64 Als nun so eine Zeit verflossen war, da hub die K"onigin in %S.64 der Nacht an zu reden und sprach: %S.64 % {\oq}Was %S.64 \begin{verse} {\oq}Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? \\ %S.65 Nun komm ich noch zweimal und dann nimmermehr!{\cq} %S.65 \end{verse} Die Kinderfrau antwortete ihr nicht, aber als sie wieder verschwunden %S.65 war, ging sie zum K"onig und erz"ahlte ihm Alles. %S.65 Sprach der K"onig: Ach Gott! was ist das! Ich will in der n"achsten %S.65 Nacht bei dem Kind wachen.{\cq} Abends ging er auch in die %S.65 Kinderstube, aber um Mitternacht erschien die K"onigin wieder und %S.65 sprach: %S.65 \begin{verse} {\oq}Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? \\ %S.65 Nun komm ich noch einmal und dann nimmermehr!{\cq} %S.65 \end{verse} und pflegte dann des Kindes wie gew"ohnlich, eh sie wieder verschwand. %S.65 Der K"onig getraute sich nicht, sie anzureden; aber die %S.65 folgende Nacht wachte er wieder, da sprach sie abermals: %S.65 \begin{verse} {\oq}Was macht mein Kind? Was macht mein Reh? \\ %S.65 Nun komm ich noch diesmal und dann nimmermehr!{\cq} %S.65 \end{verse} Da konnte sich der K"onig nicht zur"uckhalten, sprang zu ihr und %S.65 sprach: {\oq}du kannst niemand anders seyn, als meine liebe Frau?{\cq} %S.65 Da antwortete sie: {\oq}Ja, ich bin deine liebe Frau!{\cq} und hatte %S.65 in dem Augenblick durch Gottes Gnade das Leben wieder erhalten, %S.65 war frisch, roth und gesund. Darauf erz"ahlte sie dem K"onig den %S.65 Frevel, den die b"ose Hexe und ihre Tochter an ihr begangen hatten. %S.65 Der K"onig lie"s Beide vor Gericht f"uhren und sie wurden %S.65 verurtheilt; die Tochter ward in den Wald gef"uhrt, wo sie die %S.65 wilden Thiere zerrissen, wie sie sie erblickten; die Hexe aber ward %S.65 ins Feuer gelegt und mu"ste jammervoll verbrennen. Und wie sie %S.65 davon verzehrt war, verwandelte sich auch das Rehk"albchen und %S.65 % Kinderm"archen I. E %S.65 erhielt seine menschliche Gestalt wieder und Schwesterchen und %S.66 Br"uderchen lebten gl"ucklich zusammen, bis an ihr Ende. %S.66 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 57, Zeile 22 %% [falsch] %% Das Gott erbarm, wenn das unsere Mutter w"u"ste! Komm, wir %S.57 %% [richtig] %% Da"s Gott erbarm, wenn das unsere Mutter w"u"ste! Komm, wir %S.57 %% %% Seite 58, Zeile 13 %% [falsch] %% Die b"ose Stiefmutter aber war ein Hexe und hatte wohl gesehen, %S.58 %% [richtig] %% Die b"ose Stiefmutter aber war eine Hexe und hatte wohl gesehen, %S.58 %% %% Seite 58, Zeile 20 %% [falsch] %% wird ein Tiger!{\cq} Da rief das Schwesterchen: Ach, ich bitt' dich, %S.58 %% [richtig] %% wird ein Tiger!{\cq} Da rief das Schwesterchen: {\oq}Ach, ich bitt' dich, %S.58 %% %% Seite 59, Zeile 1 %% [falsch] %% Ach, Br"uderchen, ich bitt dich, trink' nicht, sonst wirst %S.59 %% [richtig] %% {\oq}Ach, Br"uderchen, ich bitt' dich, trink' nicht, sonst wirst %S.59 %% %% Seite 59, Zeile 2 %% [falsch] %% du ein Wolf und frissest mich{\cq} Das Br"uderchen trank nicht und %S.59 %% [richtig] %% du ein Wolf und frissest mich.{\cq} Das Br"uderchen trank nicht und %S.59 %% %% Seite 60, Zeile 2 %% [falsch] %% und spielte vor ihm herum. Abends wenn Schwesterchen %S.60 %% [richtig] %% und spielte vor ihm herum. Abends, wenn Schwesterchen %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 11 %% [falsch] %% h"orte es und w"ar' gar zu gern dabei gewesen. {\oq}Ach, sprach es %S.60 %% [richtig] %% h"orte es und w"ar' gar zu gern dabei gewesen. {\oq}Ach{\cq}, sprach es %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 12 %% [falsch] %% zum Schwesterlein, la"s mich hinaus in die Jagd, ich kann's nicht %S.60 %% [richtig] %% zum Schwesterlein, {\oq}la"s mich hinaus in die Jagd, ich kann's nicht %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 13 %% [falsch] %% l"anger mehr aushalten{\cq} und bat so lange, bis es einwilligte. {\oq}Aber, %S.60 %% [richtig] %% l"anger mehr aushalten{\cq}, und bat so lange, bis es einwilligte. {\oq}Aber{\cq}, %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 14 %% [falsch] %% sprach es zu ihm, komm mir ja Abends wieder, vor den wilden %S.60 %% [richtig] %% sprach es zu ihm, {\oq}komm mir ja Abends wieder, vor den wilden %S.60 %% %% Seite 61, Zeile 25 %% [falsch] %% dich t"odten, ich la"s dich nicht hinaus.{\cq} {\oq}So sterb ich dir hier %S.61 %% [richtig] %% dich t"odten, ich la"s dich nicht hinaus.{\cq} -- {\oq}So sterb ich dir hier %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 26 %% [falsch] %% vor Betr"ubni"s, wenn du mich abh"altst, antwortete es: wenn ich %S.61 %% [richtig] %% vor Betr"ubni"s, wenn du mich abh"altst{\cq}, antwortete es: {\oq}wenn ich %S.61 %% %% Seite 62, Zeile 16 %% [falsch] %% auf mein Schlo"s und meine liebe Frau werden?{\cq} {\oq}Ach ja, antwortete %S.62 %% [richtig] %% auf mein Schlo"s und meine liebe Frau werden?{\cq} -- {\oq}Ach ja{\cq}, antwortete %S.62 %% %% Seite 62, Zeile 17 %% [falsch] %% das M"adchen, aber das Rehchen mu"s auch mit, das verla"s %S.62 %% [richtig] %% das M"adchen, {\oq}aber das Rehchen mu"s auch mit, das verla"s %S.62 %% %% Seite 63, Zeile 2 %% [falsch] %% in die Welt hinein gegangen waren, die meinte nicht anders %S.63 %% [ricitig] %% in die Welt hinein gegangen waren, die meinte nicht anders, %S.63 %% %% Seite 63, Zeile 11 %% [falsch] %% {\oq}Eine K"onigin zu werden, das Gl"uck h"atte mir geb"uhrt!{\cq} {\oq}Sey %S.63 %% [richtig] %% {\oq}Eine K"onigin zu werden, das Gl"uck h"atte mir geb"uhrt!{\cq} -- {\oq}Sey %S.63 %% %% Seite 63, Zeile 12 %% [falsch] %% nur still, sagte die Alte und sprach sie zufrieden, wenn's Zeit ist, %S.63 %% [richtig] %% nur still{\cq}, sagte die Alte und sprach sie zufrieden, {\oq}wenn's Zeit ist, %S.63 %% %% Seite 63, Zeile 13 %% [falsch] %% will ich schon bei der Hand seyn.{\cq} {\oq}Als nun die Zeit heran ger"uckt %S.63 %% [richtig] %% will ich schon bei der Hand seyn.{\cq} Als nun die Zeit heran ger"uckt %S.63 %% %% Seite 65, Zeile 5 %% [falsch] %% Sprach der K"onig: Ach Gott! was ist das! Ich will in der n"achsten %S.65 %% [richtig] %% Sprach der K"onig: {\oq}Ach Gott! was ist das! Ich will in der n"achsten %S.65