% @book{bg_khm_1819-1, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {E}rster {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "1", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Kamezaki am 25. Dezember 2002 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 16. Januar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Der Wolf und der Fuchs} % 73. %S.387 % Der Wolf und der Fuchs. %S.387 Der Wolf hatte den Fuchs bei sich, und was der Wolf %S.387 wollte, das mu"ste der Fuchs thun, weil er der schw"achste war, %S.387 und der Fuchs w"ar gern des Herrn los"|gewesen. Es trug sich %S.387 zu, da"s sie beide durch den Wald gingen, da sprach der Wolf: %S.387 {\oq}Rothfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich.{\cq} %S.387 Da antwortete der Fuchs: {\oq}ich wei"s einen Bauernhof, wo ein %S.387 paar junge L"ammlein sind, hast du Lust, so wollen wir eins holen.{\cq} %S.387 Der Wolf wars zufrieden, und sie gingen hin und der %S.387 Fuchs stahl das L"ammlein, brachte es dem Wolf und machte sich %S.387 fort. Da fra"s es der Wolf auf, er war aber damit nicht zufrieden, %S.387 sondern wollte das andere auch haben und ging es zu holen, %S.387 weil er es aber so ungeschickt machte, ward es die Mutter vom %S.387 L"ammlein gewahr und fing an entsetzlich zu schreien und zu bl"aen, %S.387 da"s die Bauern herbeigelaufen kamen. Da fanden sie den Wolf, %S.387 und schlugen ihn so erb"armlich, da"s er hinkend und heulend bei %S.387 dem Fuchs ankam. {\oq}Du hast mich sch"on angef"uhrt, sprach er, %S.387 ich wollte das andere Lamm holen, da haben mich die Bauern erwischt %S.387 und weich geschlagen.{\cq} Der Fuchs antwortete: {\oq}warum %S.387 bist du so ein Nimmersatt.{\cq} %S.387 Am andern Tag gingen sie wieder im Feld, sprach der Wolf %S.387 auch wieder zum Fuchs: {\oq}Rothfuchs, schaff mir was zu fressen, %S.387 oder ich fresse dich.{\cq} Da antwortete der Fuchs: {\oq}ich wei"s ein %S.387 Bauernhaus, da backt die Frau heut Abend Pfannkuchen, wir %S.387 % B b 2 %S.387 wollen uns davon holen.{\cq} Sie gingen hin und der Fuchs schlich %S.388 ums Haus herum, guckte und schnupperte so lange, bis er aus"|findig %S.388 machte, wo die Sch"ussel stand, und zog sechs Pfannkuchen %S.388 herab und brachte sie dem Wolf. {\oq}Da hast du zu fressen,{\cq} sprach %S.388 er zu ihm und ging seiner Wege. Der Wolf verschluckte die %S.388 Pfannkuchen, sprach: {\oq}sie schme{\ck}en nach mehr,{\cq} ging hin und %S.388 ri"s geradezu die ganze Sch"ussel herunter. Da gabs einen gewaltigen %S.388 L"armen, da"s die Frau heraus"|kam, und als sie den Wolf %S.388 sah, rief sie ihre Leute, die kamen und schlugen ihn, was Zeug %S.388 wollte halten, da"s er mit zwei lahmen Beinen zum Fuchs in den %S.388 Wald hinaus kam, schrie und sagte: {\oq}was hast du mich garstig %S.388 angef"uhrt, die Bauern haben mich erwischt und mir die Haut gegerbt.{\cq} %S.388 Der Fuchs aber antwortete: {\oq}warum bist du so ein %S.388 Nimmersatt.{\cq} %S.388 Am dritten Tag, als sie beisammen drau"sen waren, und der %S.388 Wolf mit M"uhe nur forthinkte, sprach er doch wieder: {\oq}Rothfuchs, %S.388 schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich!{\cq} Der Fuchs %S.388 antwortete: {\oq}ich wei"s einen Mann, der hat geschlachtet und gesalzen %S.388 Fleisch im Keller, das wollen wir holen.{\cq} Sprach der %S.388 Wolf: {\oq}aber ich will gleich mitgehen, damit du mir hilfst, wenn %S.388 ich nicht fort kann.{\cq} Meinetwegen, sagte der Fuchs, und zeigte %S.388 ihm die Schliche und Wege, auf welchen sie endlich in den Keller %S.388 gelangten. Da war nun Fleisch im "Uberflu"s und der Wolf machte %S.388 sich gleich daran und dachte: {\oq}bis ich aufh"ore, hats Zeit.{\cq} Der %S.388 Fuchs lie"s sichs auch gut schme{\ck}en, blickte "uberall herum, lief %S.388 auch oft zu dem Loch, durch welches sie gekommen waren und versuchte, %S.388 ob sein Leib noch schmal genug w"are durchzuschl"upfen. %S.389 Sprach der Wolf: {\oq}lieber Fuchs, ei, was rennst du so hin und %S.389 her und springst hinaus und herein?{\cq} {\oq}Ich mu"s doch sehen, ob %S.389 niemand kommt, antwortete er listig, fri"s nur nicht zu viel.{\cq} %S.389 Da sagte der Wolf: {\oq}ich gehe nicht eher fort, als bis das Fa"s %S.389 leer ist.{\cq} Indem kam der Bauer, der den L"arm von des Fuchses %S.389 Spr"ungen geh"ort hatte, in den Keller. Der Fuchs, wie er %S.389 ihn sah, war mit einem Satz zum Loch drau"sen; der Wolf wollte %S.389 nach, aber er hatte sich so dick gefressen, da"s er nicht mehr durch %S.389 konnte, sondern ste{\ck}en blieb. Da kam der Bauer mit einem %S.389 Kn"uppel und schlug ihn todt. Der Fuchs aber sprang in den %S.389 Wald und war froh, da"s er den alten Nimmersatt los war. %S.389 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 387, Zeile 16 %% [falsch] %% dem Fuchs ankam. {\oq}Du hast mich sch"on angef"uhrt, sprach er, %S.387 %% [richtig] %% dem Fuchs ankam. {\oq}Du hast mich sch"on angef"uhrt{\cq}, sprach er, %S.387 %% %% Seite 387, Zeile 17 %% [falsch] %% ich wollte das andere Lamm holen, da haben mich die Bauern erwischt %S.387 %% [richtig] %% {\oq}ich wollte das andere Lamm holen, da haben mich die Bauern erwischt %S.387 %% %% Seite 388, Zeile 4 %% [falsch] %% herab und brachte sie dem Wolf. {\oq}Da hast du zu fressen,{\cq} sprach %S.388 %% [richtig] %% herab und brachte sie dem Wolf. {\oq}Da hast du zu fressen{\cq}, sprach %S.388 %% %% Seite 388, Zeile 6 %% [falsch] %% Pfannkuchen, sprach: {\oq}sie schme{\ck}en nach mehr,{\cq} ging hin und %S.388 %% [richtig] %% Pfannkuchen, sprach: {\oq}sie schme{\ck}en nach mehr{\cq}, ging hin und %S.388 %% %% Seite 388, Zeile 21 %% [falsch] %% ich nicht fort kann.{\cq} Meinetwegen, sagte der Fuchs, und zeigte %S.388 %% [richtig] %% ich nicht fort kann.{\cq} -- {\oq}Meinetwegen{\cq}, sagte der Fuchs, und zeigte %S.388 %% %% Seite 389, Zeile 3 %% [falsch] %% her und springst hinaus und herein?{\cq} {\oq}Ich mu"s doch sehen, ob %S.389 %% [richtig] %% her und springst hinaus und herein?{\cq} -- {\oq}Ich mu"s doch sehen, ob %S.389 %% %% Seite 389, Zeile 4 %% [falsch] %% niemand kommt, antwortete er listig, fri"s nur nicht zu viel.{\cq} %S.389 %% [richtig] %% niemand kommt{\cq}, antwortete er listig, {\oq}fri"s nur nicht zu viel.{\cq} %S.389