% @book{bg_khm_1819-1, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {E}rster {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "1", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Kamezaki am 7. Januar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 19. Januar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Von dem Tod des H"uhnchens} % 80. %S.403 % Von dem Tod des H"uhnchens. %S.403 Auf eine Zeit ging das H"uhnchen mit dem H"ahnchen in den %S.403 Nu"sberg und sie machten mit einander aus, wer einen Nu"skern %S.403 f"ande, sollte ihn mit dem andern theilen. Nun fand das H"uhnchen %S.403 eine gro"se, gro"se Nu"s, sagte aber nichts davon und wollte %S.403 den Kern allein essen. Er war aber so dick, da"s es ihn nicht %S.403 hinunter schlu{\ck}en konnte und er ihm im Hals ste{\ck}en blieb, da"s %S.403 ihm angst wurde es m"u"ste ersti{\ck}en und es schrie: {\oq}H"ahnchen, ich %S.403 bitt dich, lauf, was du kannst und hol mir Wasser, sonst ersti{\ck}e %S.403 ich.{\cq} Das H"ahnchen lief, was es konnte zum Brunnen, und %S.403 sprach: {\oq}Born, du sollst mir Wasser geben, das H"uhnchen liegt %S.403 auf dem Nu"sberg und will ersti{\ck}en an einem gro"sen Nu"skern.{\cq} %S.403 Der Brunnen antwortete: {\oq}lauf erst hin zur Braut und la"s dir %S.403 rothe Seide geben.{\cq} Das H"ahnchen lief zur Braut: {\oq}Braut, %S.403 du sollst mir rothe Seide geben, rothe Seide will ich dem Brunnen %S.403 % C c 2 %S.403 geben, der Brunnen soll mir Wasser geben, das Wasser will %S.404 ich dem H"uhnchen bringen, das liegt auf dem Nu"sberg und will %S.404 ersti{\ck}en an einem gro"sen Nu"skern.{\cq} Die Braut antwortete: %S.404 {\oq}lauf erst und hol mir mein Kr"anzlein, das blieb an einer Weide %S.404 h"angen.{\cq} Da lief das H"ahnchen zur Weide und zog das Kr"anzlein %S.404 von dem Ast und bracht es der Braut und die Braut gab %S.404 ihm rothe Seide daf"ur, die bracht es dem Brunnen, der gab ihm %S.404 Wasser daf"ur, da bracht das H"ahnchen das Wasser zum H"uhnchen, %S.404 wie es aber hinkam, war dieweil das H"uhnchen erstickt und lag %S.404 da todt, und regte sich nicht. Da war das H"ahnchen so traurig, %S.404 da"s es laut schrie, und kamen alle Thiere und beklagten das %S.404 H"uhnchen, und sechs M"ause bauten einen kleinen Wagen, das %S.404 H"uhnchen darin zum Grab zu fahren, und als der Wagen fertig %S.404 war, spannten sie sich davor, das H"ahnchen aber fuhr. Auf dem %S.404 Weg aber kam Fuchs: {\oq}wo willst du hin, H"ahnchen ?{\cq} -- {\oq}Ich %S.404 will mein H"uhnchen begraben.{\cq} -- {\oq}Darf ich mitfahren?{\cq} %S.404 \begin{verse} {\oq}Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen, \\ %S.404 vorne k"onnens meine Pferdchen nicht vertragen.{\cq} %S.404 \end{verse} Da setzte sich der Fuchs hinten auf, dann der Wolf, der B"ar, der %S.404 Hirsch, der L"owe und alle Thiere in dem Wald. So ging die %S.404 Fahrt fort, da kamen sie an einen Bach. {\oq}Wie sollen wir nun %S.404 hin"uber?{\cq} sagte das H"ahnchen. Da war ein Strohhalm, der %S.404 sagte: {\oq}ich will mich queer dr"uber legen, da k"onnt ihr "uber mich %S.404 fahren;{\cq} wie aber die sechs M"ause darauf waren, rutschte der %S.404 Strohhalm und fiel ins Wasser, und die sechs M"ause fielen alle %S.404 hinein und ertranken. Die Noth ging von neuem an, da kam %S.404 eine Kohle und sagte: {\oq}ich bin gro"s genug, ich will mich dar"uber %S.405 legen, und ihr sollt "uber mich fahren.{\cq} Die Kohle legte %S.405 sich auch an das Wasser, aber sie ber"uhrte es ungl"ucklicher Weise %S.405 ein wenig, da zischte sie, verl"oschte und war todt. Wie das ein %S.405 Stein sah, wollte er dem H"ahnchen helfen, und legte sich "uber %S.405 das Wasser, da zog nun das H"ahnchen den Wagen selber, wie es %S.405 ihn aber bald dr"uben hatte, und war mit dem todten H"uhnchen %S.405 auf dem Land und wollte die andern, die hintenauf sa"sen auch %S.405 herauf ziehen, da waren ihrer zu viel geworden, und der Wagen %S.405 fiel zur"uck, und alles fiel mit einander in das Wasser und ertrank. %S.405 Da war das H"ahnchen noch allein mit dem todten H"uhnchen, und %S.405 grub ihm da ein Grab, und legte es hinein, und machte einen %S.405 H"ugel dar"uber, auf den setzte es sich und gr"amte sich so lang, bis %S.405 es auch starb; und da war alles todt. %S.405 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 403, Zeile 15 %% [falsch] %% ihm angst wurde es m"u"ste ersti{\ck}en und es schrie: {\oq}H"ahnchen, ich %S.403 %% [richtig] %% ihm angst wurde, es m"u"ste ersti{\ck}en. Und es schrie: {\oq}H"ahnchen, ich %S.403 %% %% Seite 404, Zeile 15 %% [falsch] %% Weg aber kam Fuchs: {\oq}wo willst du hin, H"ahnchen ?{\cq} -- {\oq}Ich %S.404 %% [richtig] %% Weg aber kam der Fuchs: {\oq}wo willst du hin, H"ahnchen ?{\cq} -- {\oq}Ich %S.404 %% %% Seite 404, Zeile 22 %% [falsch] %% hin"uber?{\cq} sagte das H"ahnchen. Da war ein Strohhalm, der %S.404 %% [richtig] %% hin"uber?{\cq}, sagte das H"ahnchen. Da war ein Strohhalm, der %S.404 %% %% Seite 404, Zeile 24 %% [falsch] %% fahren;{\cq} wie aber die sechs M"ause darauf waren, rutschte der %S.404 %% [richtig] %% fahren{\cq}; wie aber die sechs M"ause darauf waren, rutschte der %S.404