% @book{bg_khm_1819-1, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {E}rster {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "1", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 08. Januar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 23. Januar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Hans heirathet} % 84. %S.430 % Hans heirathet. %S.430 Es war einmal ein junger Bauer, der hie"s Hans, dem wollte %S.430 sein Vetter gern eine reiche Frau werben. Da setzte er den Hans %S.430 hinter den Ofen und lie"s gut einheizen. Dann holte er einen %S.430 Topf Milch und eine gute Menge Wei"sbrot, gab ihm einen neugem"unzten, %S.430 gl"anzenden Heller in die Hand und sprach: {\oq}Hans, %S.430 den Heller da halt fest und das Wei"sbrot, das bro{\ck}e in die Milch %S.430 und bleib da sitzen und geh mir nicht von der Stelle, bis ich wiederkomme.{\cq} %S.430 {\oq}Ja, sprach der Hans, das will ich aus"|richten.{\cq} %S.430 Nun zog der Werber ein paar alte verplackte Hosen an, ging ins %S.430 andere Dorf zu einer reichen Bauerntochter und sprach: {\oq}wollt %S.430 ihr nicht meinen Vetter Hans heirathen? ihr kriegt einen wa{\ck}ern %S.430 und gescheidten Mann, der euch gefallen wird.{\cq} Fragte der geizige %S.430 Vater: {\oq}wie siehts aus mit seinem Verm"ogen? hat er auch %S.430 was einzubro{\ck}en?{\cq} {\oq}Lieber Freund, antwortete der Werber, %S.430 mein junger Vetter sitzt warm mit einem guten, sch"onen Pfennig %S.430 in der Hand und hat wohl einzubro{\ck}en. Er sollte auch nicht %S.430 weniger Pla{\ck}en (wie man die G"uter nannte) z"ahlen, als ich,{\cq} %S.430 und schlug sich dabei auf seine geplackte Hose. {\oq}Wollt ihr euch %S.430 die M"uhe nehmen mit mir hinzugehen, solls euch zur Stunde %S.430 gezeigt werden, da"s es nicht anders ist.{\cq} Da wollte der Geizhals %S.431 die gute Gelegenheit nicht fahren lassen und sprach: {\oq}wenn %S.431 dem so ist, habe ich weiter nichts gegen die Heirath.{\cq} %S.431 Nun ward die Hochzeit an dem bestimmten Tag gefeiert und %S.431 als die junge Frau ins Feld gehen und die G"uter des Br"autigams %S.431 sehen wollte, zog Hans erst sein sonnt"agliches Kleid aus und seinen %S.431 verplackten Kittel an, und sprach: {\oq}ich k"onnte mir jenes verunehren.{\cq} %S.431 Da gingen sie zusammen ins Feld, und wo sich auf %S.431 dem Weg der Weinstock abzeichnete, oder "A{\ck}er und Wiesen abgetheilt %S.431 waren, deutete der Hans mit dem Finger und schlug %S.431 dann an einen gro"sen oder kleinen Pla{\ck}en seines Kittels und %S.431 sprach: {\oq}der Pla{\ck}en ist mein und jener auch, mein Schatz, %S.431 schauet nur darnach;{\cq} und wollte damit sagen, die Frau sollte %S.431 nicht in das weite Feld gaffen, sondern auf sein Kleid schauen, %S.431 das w"ar sein eigen. -- %S.431 {\oq}Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?{\cq} {\oq}Ja wohl bin %S.431 ich darauf gewesen! mein Kopfputz war von Butter, da kam die %S.431 Sonne und er ist mir abgeschmolzen; mein Kleid war von Spinneweb, %S.431 da kam ich durch Dornen, die rissen mir es ab; meine %S.431 Pantoffel waren von Glas, da stie"s ich an einen Stein, da sagten %S.431 sie klink! und sprangen entzwei.{\cq} %S.431 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 430, Zeile 11 %% [falsch] %% {\oq}Ja, sprach der Hans, das will ich aus"|richten.{\cq} %S.430 %% [richtig] %% -- {\oq}Ja{\cq}, sprach der Hans, {\oq}das will ich aus"|richten.{\cq} %S.430 %% %% Seite 430, Zeile 17 %% [falsch] %% was einzubro{\ck}en?{\cq} {\oq}Lieber Freund, antwortete der Werber, %S.430 %% [richtig] %% was einzubro{\ck}en?{\cq} -- {\oq}Lieber Freund{\cq}, antwortete der Werber, %S.430 %% %% Seite 430, Zeile 18 %% [falsch] %% mein junger Vetter sitzt warm mit einem guten, sch"onen Pfennig %S.430 %% [richtig] %% {\oq}mein junger Vetter sitzt warm mit einem guten, sch"onen Pfennig %S.430 %% %% Seite 430, Zeile 20 %% [falsch] %% weniger Pla{\ck}en (wie man die G"uter nannte) z"ahlen, als ich,{\cq} %S.430 %% [richtig] %% weniger Pla{\ck}en (wie man die G"uter nannte) z"ahlen, als ich{\cq}, %S.430 %% %% Seite 431, Zeile 13 %% [falsch] %% schauet nur darnach;{\cq} und wollte damit sagen, die Frau sollte %S.431 %% [richtig] %% schauet nur darnach{\cq}; und wollte damit sagen, die Frau sollte %S.431 %% %% Seite 431, Zeile 16 %% [falsch] %% {\oq}Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?{\cq} {\oq}Ja wohl bin %S.431 %% [richtig] %% {\oq}Bist du auch auf der Hochzeit gewesen?{\cq} -- {\oq}Ja wohl bin %S.431