% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 15. Januar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 27. Januar 2003 % \maerchentitel{Der alte Hildebrand} % 95. %S.58 % Der alte Hildebrand. %S.58 Es war amahl a Baur und a B"aurin, und d"o B"aurin, d"o %S.58 hat der Pfarra im Dorf gern gsegn, und da hat er allewei %S.58 gwunschen, wann er nur amahl an ganzen Tag mit der B"aurin %S.58 allan recht vergn"ugt zubringa kunnt, und der B"aurin der wars %S.58 halt a recht gwesn. No da hat er amahl zu der B"aurin gsagt: %S.58 {\oq}hanz mei liebi B"aurin, hietzt hab i was ausstudirt, wie wir %S.58 halt amahl recht vergn"ugt mitanander zubringa kunnten. Wi"sts %S.58 was, "os legts eng auf'm Mittwoch in's Bett, und sagts engern %S.58 Mon "os seits krang, und lamatirts und "ubelts nur recht, und %S.58 das treibts fort bis auf'm Sunta, wann i die Predi halt, und da %S.58 wir (werde) i predigen, da"s wer z'Haus a krangs Kind, an krangen %S.58 Mon, a krangs Weib, an krangen Vader, a krange Muader, a %S.58 krange Schwester, Bruader, oda wer's sunst nacha is, hat, und %S.58 der thut a Wollfarth auf'm G"ockerliberg in W"alischland, wo %S.58 ma um an Kreuzer an Metzen Lorberbladeln kriegt, dem wird's %S.58 krange Kind, der krange Mon, 's krange Weib, der krange Vader, %S.58 d' krange Muader, d' krange Schwester, Bruader, oda wers %S.59 sunst nacha is, auf der Stell gsund.{\cq} %S.59 {\oq}D"os wir i schon machen,{\cq} hat die B"aurin drauf gesagt. %S.59 No, drauf, auf'm Mittwoch hat si halt d' B"aurin in's Bett %S.59 glegt und hat g'lamatirt und g'"ubelt als wie, und ihr Mon hat %S.59 ihr alles braucht, was er nur g'wi"st hat, s' hat aber halt nix %S.59 g'holfn. Wie denn der Sunta kuma is, hat d' B"aurin gsagt: %S.59 {\oq}mir is zwar so miserabel als ob i glei verschaden sollt, aber %S.59 ans m"ocht i do no vor mein End, i m"ocht halt in Herrn Pfarra %S.59 sei Predi h"orn, d"o er heund halten wird.{\cq} {\oq}A mei Kind, %S.59 sagt der Baur drauf, thu do d"os nit, du kunntst schlechter wern, %S.59 wannst aufstundst. Schau, es wir i in d' Predi gehn, und wir %S.59 recht acht gebe, und wir dir alles wieder derz"ohln was der Herr %S.59 Pfarra gsagt hat.{\cq} {\oq}No, hat d' B"aurin gsagt, so geh halt und %S.59 gib recht Acht und derz"ohl mir alles was d' gh"ort hast.{\cq} No und %S.59 da is der Baur halt in d' Predi ganga, und da hat der Herr %S.59 Pfarra also angfangt zun predigen und hat halt gsagt, wann ans %S.59 a krangs Kind, an krangen Mon, a krangs Weib, an krangen %S.59 Vader, a krange Muader, a krange Schwester, Bruader, oda wers %S.59 sunst nacha war, z' Haus h"at, und der wollt a Wollfarth machen %S.59 auf'm G"ockerliberg in W"alischland, wo der Metzen Lorberbladeln %S.59 an Kreuzer kost, dem wird's krange Kind, der krange Mon, %S.59 's krange Weib, der krange Vader, d' krange Muader, d' krange %S.59 Schwester, Bruader, oda wer's sunst nacha war, auf der Stell %S.59 gsund wern, und wer also d"o Ras unternehma wollt, der soll %S.59 nach der Me"s zu ihm kuma, da wird er ihm den Lorbersack gehn %S.59 und den Kreuzer. Da war niembd fr"oher als der Baur und %S.60 nach der Me"s is er gleich zum Pfarra ganga und der hat ihm %S.60 also den Lorbersack gebn und den Kreuzer. Drauf is er nach %S.60 Haus kuma und hat schon bei der Hausth"ur eini gschrien: {\oq}juchesha %S.60 liebs Weib! hietzt is so viel, als obst gsund warst! Der %S.60 Herr Pfarra hat heunt predigt, da"s wer a krangs Kind, an krangen %S.60 Mon, a krangs Weib, an krangen Vader, a krange Muader, %S.60 a krange Schwester, Bruader, oda wers sunst nacha war, z' Haus %S.60 hat, und der macht a Wollfarth auf'm G"ockerliberg in W"alischland, %S.60 wo der Metzen Lorberbladeln an Kreuzer kost, dem wird 's %S.60 krange Kind, der krange Mon, 's krange Weib, der krange Vader, %S.60 d' krange Muader, d' krange Schwester, Bruader oda wer's %S.60 sunst nacha war, auf der Stell gsund, und hietzt hab i mir schon %S.60 den Lorbersack ghohlt vom Herrn Pfarra und den Kreuzer, und %S.60 wir glei mein Wanderschaft antreten, da"s d' desto ehender gsund %S.60 wirst;{\cq} und drauf is er fort ganga. Er war aber kam fort, %S.60 so is die B"aurin schon auf gwesn und der Pfarra war a glei do. %S.60 Hietzt lassen mir aber d"o zwa indessen auf der Seiten, und g"anga %S.60 mir mit'n Baur. Der is halt alleweil drauf los ganga, damit er desto %S.60 ehender auf'm G"ockerliberg kummt, und wie halt so geht, begegnt %S.60 ihm sein Gvatter. Sein Gvatter d"os war an Armon (Eiermann), %S.60 und der is just von Mark kuma, wo er seine Ar verkauft hat. %S.60 {\oq}Globt seyst, sagt sein Gvatter, wo gehst denn so trabi hin %S.60 Gvatter?{\cq} {\oq}In Ewigkeit, Gvatter,{\cq} sagt der Baur, {\oq}mein %S.60 Weib is krang worn, und da hab' i heund in Herrn Pfarra %S.60 sein Predi gh"ort, und da hat er predigt, da"s wann aner z' Haus %S.60 an krangs Kind, an krangen Mon, a krangs Weib, an krangen %S.61 Vader, a krange Muader, a krange Schwester, Bruader, oda %S.61 wers sunst nacha war, hat, und er macht a Wollfarth auf'm %S.61 G"ockerliberg in W"alischland, wo der Metzen Lorberbladeln an Kreuzer %S.61 kost, dem wird 's krange Kind, der krange Mon, 's krange %S.61 Weib, der krange Vader, d' krange Muader, d' krange Schwester, %S.61 Bruader, oder wers sunst nacha war, auf der Stell gsund, und da %S.61 hab i mir von Herrn Pfarra den Lorbersack und den Kreuzer %S.61 g'hohlt, und hietzt trit i halt mein Wanderschaft an.{\cq} {\oq}Aber hanz %S.61 Gvatter, hat der Gvatter zum Baur gsagt, seits denn gar so dacket %S.61 (einf"altig), da"s so was glauben k"onts. Wi"st's was is? der Pfarra %S.61 m"ocht gern mit engern Weib an ganzen Tag allan recht vergn"ugt %S.61 zubringa, drum hab'n's eng den B"arn anbunden, da"s %S.61 ihr'en aus'n F"u"sen kumts.{\cq} {\oq}Mein, hat der Baur gsagt, so %S.61 m"ocht i do wissen, ob das wahr is.{\cq} {\oq}No, hat der Gvatter %S.61 gsagt, wast was, setz di in mein Arkorb eini, so will i di nach %S.61 Haus trag'n, und da wirst es selber segn.{\cq} No, das is also %S.61 gschegn, und der Baur hat si in Gvatter sein Arkorb eini gsetzt, %S.61 und der hat'n nach Haus trag'n. Wie's nach Haus kuma san, %S.61 holla, da is schon lusti zuganga. Da hat die B"aurin schon fast %S.61 alles, was nur in ihren Hof war, abg'stochen ghabt, und Krapfen %S.61 hats bachen, und der Pfarra war a schon da, und hat a sein %S.61 Geige mitbracht g'habt. Und da hat halt der Gvatter anklopft %S.61 und d' B"aurin hat gfragt, wer draussen war. {\oq}I bin's Gvatterin, %S.61 hat der Gvatter gsagt, mei gebts mir heund Nacht a %S.61 Herberg, i hab meini Ar auf'm Mark nit verkauft, und hietzt %S.61 mu"s i's wieder nach Haus trage, und s"o san gar z' schwar, i %S.62 bring's nit fort, es is a schon finster.{\cq} {\oq}Ja mein Gvatter, sagt %S.62 d' B"aurin drauf, "os kumts mir recht zur unglegna Zeit. No, %S.62 weils halt aber nit anders is, so kumts eina, und setzt's eng %S.62 dort auf d' Ofenbank.{\cq} No, hat si der Gvatter also mit sein %S.62 Buckelkorb auf d' Ofenbank gsetzt. Der Pfarra aber und d' B"aurin %S.62 d"o warn halt recht lusti. Endli fangt der Pfarra an und %S.62 sagt: {\oq}hanz mein liebi B"aurin, "os k"onts ja so sch"on singa, singts %S.62 mir do ans.{\cq} {\oq}A, sagt die B"aurin, hietzt kann i nix mehr %S.62 singa, ja in mein junge Jahren, da hab i 's wohl k"onna, aber %S.62 hietzt is schon vorbei.{\cq} {\oq}Ei, sagt wieder der Pfarra, singts %S.62 do, nur a bi"sl.{\cq} No, da fangt die B"aurin an und singt: %S.62 \begin{verse} {\oq}I hab mein Mon wohl ausgesandt \\ %S.62 Auf'm G"ockerliberg in W"alischland!{\cq} %S.62 \end{verse} Drauf singt der Pfarra: %S.62 \begin{verse} {\oq}I wollt er blieb da a ganzes Jahr \\ %S.62 Was fragt i nach dem Lorbersack, \\ %S.62 \hallelujaindent Halleluja!{\cq} %S.62 \end{verse} Hietzt fangt der Gvatter hinten an, und singt (da mu"s i aber %S.62 derz"ohln, da"s der Baur Hildebrand ghassen hat), singt also der %S.62 Gvatter: %S.62 \begin{verse} {\oq}Ei du, mein lieber Hildebrand, \\ %S.62 Was machst du auf der Ofenbank? \\ %S.62 \hallelujaindent Halleluja!{\cq} %S.62 \end{verse} Und hietzt singt der Baur in Korb drinna: %S.62 \begin{verse} {\oq}Hietzt kann i das Singa nimmermehr leiden \\ %S.63 Hietzt mu"s i aus mein Buckelkorb steigen.{\cq} %S.63 \end{verse} und steigt aus'n Korb und pr"ugelt den Pfaffen beim Haus %S.63 hinaus. %S.63 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 58, Zeile 12 %% [falsch] %% halt amahl recht vergn"ugt mitanander zubringa kunnten. Wi"sts %S.58 %% [richtig] %% halt amahl an ganzen Tag recht vergn"ugt mitanander zubringa kunnten. Wi"sts %S.58 %% %% Seite 59, Zeile 3 %% [falsch] %% {\oq}D"os wir i schon machen,{\cq} hat die B"aurin drauf gesagt. %S.59 %% [richtig] %% {\oq}D"os wir i schon machen{\cq}, hat die B"aurin drauf gesagt. %S.59 %% %% Seite 59, Zeile 6 %% [falsch] %% ihr alles braucht, was er nur g'wi"st hat, s' hat aber halt nix %S.59 %% [richtig] %% ihr alles braucht, was er nur g'wi"st hat, 's hat aber halt nix %S.59 %% %% Seite 59, Zeile 10 %% [falsch] %% sei Predi h"orn, d"o er heund halten wird.{\cq} {\oq}A mei Kind, %S.59 %% [richtig] %% sei Predi h"orn, d"o er heund halten wird.{\cq} -- {\oq}A mei Kind{\cq}, %S.59 %% %% Seite 59, Zeile 11 %% [falsch] %% sagt der Baur drauf, thu do d"os nit, du kunntst schlechter wern, %S.59 %% [richtig] %% sagt der Baur drauf, {\oq}thu do d"os nit, du kunntst schlechter wern, %S.59 %% %% Seite 59, Zeile 14 %% [falsch] %% Pfarra gsagt hat.{\cq} {\oq}No, hat d' B"aurin gsagt, so geh halt und %S.59 %% [richtig] %% Pfarra gsagt hat.{\cq} -- {\oq}No{\cq}, hat d' B"aurin gsagt, {\oq}so geh halt und %S.59 %% %% Seite 60, Zeile 16 %% [falsch] %% wirst;{\cq} und drauf is er fort ganga. Er war aber kam fort, %S.60 %% [richtig] %% wirst{\cq}; und drauf is er fort ganga. Er war aber kam fort, %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 20 %% [falsch] %% ehender auf'm G"ockerliberg kummt, und wie halt so geht, begegnt %S.60 %% [richtig] %% ehender auf'm G"ockerliberg kummt, und wie er halt so geht, begegnt %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 23 %% [falsch] %% {\oq}Globt seyst, sagt sein Gvatter, wo gehst denn so trabi hin %S.60 %% [richtig] %% {\oq}Globt seyst{\cq}, sagt sein Gvatter, {\oq}wo gehst denn so trabi hin %S.60 %% %% Seite 60, Zeile 24 %% [falsch] %% Gvatter?{\cq} {\oq}In Ewigkeit, Gvatter,{\cq} sagt der Baur, {\oq}mein %S.60 %% [richtig] %% Gvatter?{\cq} -- {\oq}In Ewigkeit, Gvatter{\cq}, sagt der Baur, {\oq}mein %S.60 %% %% Seite 61, Zeile 9 %% [falsch] %% g'hohlt, und hietzt trit i halt mein Wanderschaft an.{\cq} {\oq}Aber hanz %S.61 %% [richtig] %% g'holt, und hietzt trit i halt mein Wanderschaft an.{\cq} -- {\oq}Aber hanz %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 10 %% [falsch] %% Gvatter, hat der Gvatter zum Baur gsagt, seits denn gar so dacket %S.61 %% [richtig] %% Gvatter{\cq}, hat der Gvatter zum Baur gsagt, {\oq}seits denn gar so dacket %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 14 %% [falsch] %% ihr'en aus'n F"u"sen kumts.{\cq} {\oq}Mein, hat der Baur gsagt, so %S.61 %% [richtig] %% ihr en aus'n F"u"sen kumts.{\cq} -- {\oq}Mein{\cq}, hat der Baur gsagt, {\oq}so %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 15 %% [falsch] %% m"ocht i do wissen, ob das wahr is.{\cq} {\oq}No, hat der Gvatter %S.61 %% [richtig] %% m"ocht i do wissen, ob das wahr is.{\cq} -- {\oq}No{\cq}, hat der Gvatter %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 16 %% [falsch] %% gsagt, wast was, setz di in mein Arkorb eini, so will i di nach %S.61 %% [richtig] %% gsagt, {\oq}wast was, setz di in mein Arkorb eini, so will i di nach %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 24 %% [falsch] %% und d' B"aurin hat gfragt, wer draussen war. {\oq}I bin's Gvatterin, %S.61 %% [richtig] %% und d' B"aurin hat gfragt, wer draussen war. {\oq}I bin's Gvatterin{\cq}, %S.61 %% %% Seite 61, Zeile 25 %% [falsch] %% hat der Gvatter gsagt, mei gebts mir heund Nacht a %S.61 %% [richtig] %% hat der Gvatter gsagt, {\oq}mei gebts mir heund Nacht a %S.61 %% %% Seite 62, Zeile 2 %% [falsch] %% bring's nit fort, es is a schon finster.{\cq} {\oq}Ja mein Gvatter, sagt %S.62 %% [richtig] %% bring's nit fort, es is a schon finster.{\cq} -- {\oq}Ja mein Gvatter{\cq}, sagt %S.62 %% %% Seite 62, Zeile 3 %% [falsch] %% d' B"aurin drauf, "os kumts mir recht zur unglegna Zeit. No, %S.62 %% [richtig] %% d' B"aurin drauf, {\oq}"os kumts mir recht zur unglegna Zeit. No, %S.62 %% %% Seite 62, Zeile 9 %% [falsch] %% mir do ans.{\cq} {\oq}A, sagt die B"aurin, hietzt kann i nix mehr %S.62 %% [richtig] %% mir do ans.{\cq} -- {\oq}A{\cq}, sagt die B"aurin, {\oq}hietzt kann i nix mehr %S.62 %% %% Seite 62, Zeile 11 %% [falsch] %% hietzt is schon vorbei.{\cq} {\oq}Ei, sagt wieder der Pfarra, singts %S.62 %% [richtig] %% hietzt is schon vorbei.{\cq} -- {\oq}Ei{\cq}, sagt wieder der Pfarra, {\oq}singts %S.62 %% %% Seite 63, Zeile 3 %% [falsch] %% und steigt aus'n Korb und pr"ugelt den Pfaffen beim Haus %S.63 %% [richtig] %% Und steigt aus'n Korb und pr"ugelt den Pfaffen beim Haus %S.63