% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 17. Januar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 29. Januar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{De drei V"ugelkens} % 96. %S.63 % De drei V"ugelkens. %S.63 Et is wul dusent un meere Jaare hen, da w"oren hier im %S.63 Lanne luter kleine K"unige, da hed auck einer up den Keuterberge %S.63 w"unt (gewohnt), de gink sau geren up de Jagd. Ase nu mal %S.63 mit sinen J"agern vom Schlotte heruttrok, h"oen (h"uteten) unner %S.63 den Berge drei M"akens ire K"oge (K"uhe), un wie sei den K"unig %S.63 mit den vielen K"uen seien, so reip de "olleste den annern beden %S.63 M"akens to, un weis up den K"unig: {\oq}helo! helo! wenn ik %S.63 den nig kriege, so will ik keinen!{\cq} da antworde de tweide up %S.63 de annere Side vom Berge, un weis up den, de dem K"unige %S.63 rechter Hand gink: {\oq}helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will %S.63 ik keinen!{\cq} Da reip de j"ungeste un weis up den, de linker %S.63 Hand gink: {\oq}helo! helo! wenn ik den nig kriege, so will ik keinen.{\cq} %S.63 Dat w"oren averst de beden Ministers. Dat h"orde de %S.63 K"unig alles, un ase von der Jagd heime kummen was, leit he %S.63 de drei M"akens to sik kummen un fragete se, wat se da gistern %S.63 am Berge segd hedden. Dat wullen se nig seggen, de K"unig %S.63 frog awerst de "olleste, ob se "un wol tom Manne hewen wulle? %S.63 da segde se ja, un ere beiden S"ustern friggeten de beiden Ministers, %S.63 denn se w"oren alle drei scheun un schir (klar, sch"on) %S.64 von Angesicht, besunners de K"onigin, de hadde Hare ase Flass. %S.64 De beiden S"ustern awerst kregen keine Kinner, un ase de %S.64 K"unig mal verreisen moste, let he se tor K"unigin kummen, um %S.64 se up to munnern, denn se war grae (gerad) swanger. Se %S.64 kreg en kleinen Jungen, de hadde 'n ritsch-roen Stern mit up %S.64 de Weld. Da sehden de beiden S"ustern, eine tor annern, se %S.64 wullen den h"ubsken Jungen in't Water werpen. Wie se'n darin %S.64 worpen hadden (ik gl"ove, et is de Weser west) da fl"ugt 'n V"ugelken %S.64 in de H"ogte, dat sank: %S.64 \begin{verse} tom Daude bereit, \\ %S.64 up wietern Bescheid, \\ %S.64 tom Lilien-Strus: \\ %S.64 wa{\ck}er Junge, bist du's? %S.64 \end{verse} da dat de beiden h"orten, kregen se de Angst up'n Lieve un %S.64 makten, dat se fort keimen. Wie de K"unig na Hus kam, sehden %S.64 se to "um, de K"unigin hedde 'n Hund kregen, da segde de K"unig: %S.64 {\oq}wat Gott deiet, dat is wole dahn!{\cq} %S.64 Et wunde awerst 'n Fisker an den Water, de fiskede den %S.64 kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, un da %S.64 sine Fru kene Kinner hadde, foerden (f"utterten) se 'n up. Na 'n %S.64 Jaar was de K"unig wier verreist, da kreg de K"unigin wier 'n %S.64 Jungen, den namen de beiden falsken S"ustern un warpen 'n auck %S.64 in't Water, da fl"ugt dat V"ugelken wier in die H"ogte un sank: %S.64 \begin{verse} tom Daude bereit, \\ %S.64 up wietern Bescheid, \\ %S.64 % tom %S.64 tom Lilien-Strus: \\ %S.65 wa{\ck}er Junge, bist du's? %S.65 \end{verse} Un wie de K"unig tor"ugge kam, sehden se to "um, de K"unigin %S.65 hedde wier 'n Hund bekummen, un he segde wier: {\oq}wat Gott %S.65 deit, dat is wole dahn!{\cq} Awerst de Fisker trok d"usen auck ut %S.65 den Water, un foerd 'n up. %S.65 Da verreisede de K"unig wier, un de K"unigin kreg 'n klein %S.65 M"aken, dat warpen de falsken S"ustern auck in't Water, da fl"ugt %S.65 dat V"ugelken wier in die H"ogte un sank: %S.65 \begin{verse} tom Daude bereit, \\ %S.65 up wietern Bescheid, \\ %S.65 tom Lilien-Strus: \\ %S.65 wa{\ck}er M"aken, bist du's? %S.65 \end{verse} Un wie de K"unig na Hus kam, sehden se to "um, de K"unigin %S.65 hedde 'ne Katte kregt. Da worde de K"unig beuse und leit sine %S.65 Fru in't Gef"anknis smieten, da hed se lange Jaare in setten. %S.65 De Kinner w"oren unnerdes anewassen, da gink de "olleste mal %S.65 mit annern Jungens herut to fisken, da w"ullt "un de annern Jungens %S.65 nig twisken sik hewen un segget: {\oq}du F"undling, gaa du diner %S.65 Wege,{\cq} da ward he gans bedr"owet un fr"aggt den olen Fisker, %S.65 ob dat war w"ore? De vertellt "un, dat he mal fisked hedde %S.65 un hedde "un ut den Water troken (gezogen). Da segd he, he %S.65 wulle furt un sinen Teiten (Vater) s"oken. De Fisker de biddet %S.65 'n, he m"ogde doch bliven, awerst he let sik gar nig hallen, bis %S.65 de Fisker et tolest to givt. Da givt he sik up den Weg un geit %S.65 meere Dage hinner'n anner, endlich k"ummt he vor 'n graut allm"achtig %S.65 % Kinderm"archen II. E %S.65 Water, davor steit 'ne ole Fru un fiskede. {\oq}Guden Dag, %S.66 Moer,{\cq} segde de Junge. -- {\oq}Groten Dank!{\cq} -- {\oq}Du s"ust da %S.66 wol lange fisken, e du 'n Fisk f"angest.{\cq} -- {\oq}Un du wol lange %S.66 s"oken, e du dinen Teiten findst: wie wust du der denn da "over't %S.66 Water kummen?{\cq} sehde de Fru. -- {\oq}Ja, dat mag Gott witten!{\cq} %S.66 -- Da n"ummt de ole Fru "un up den R"uggen un dr"agt 'n der %S.66 d"orch, un he s"ocht lange Tiid un kann sinen Teiten nig finnen. %S.66 Ase nu wol 'n Jaar vor"ower is, da trekt de tweide auck ut, un %S.66 will sinen Broer s"oken. He k"ummt an dat Water un da geit et %S.66 "un ewen so, ase sinen Broer. Nu was nur noch de Dochter allein %S.66 to Hus, de jammerde so vil na eren Broern, dat se upt lest %S.66 auck den Fisker bad, he m"ogte se treken laten, se wulle ere Broerkes %S.66 s"oken. Da kam se auck bie den grauten Water, da sehde se %S.66 tor olen Fru: {\oq}guden Dag, Moer!{\cq} -- {\oq}groten Dank!{\cq} -- %S.66 -- {\oq}Gott helpe ju bie juen fisken.{\cq} Ase de ole Fru dat h"orde, %S.66 da word se ganz fr"undlich, un drog se "over't Water, un gab er %S.66 'n Roe (Ruthe) un sehde to er: {\oq}nu gah man j"ummer up d"usen %S.66 Wege to, mine Dochter! un wenn du bie einen groten schwarten %S.66 Hund vorbei k"ummst, so must du still un drist, un one to lachen, %S.66 un one "un an to ki{\ck}en, vorbie gaan. Dann k"ummest du an 'n %S.66 grot open Schlott, up'n S"ull (Schwelle) most du de Roe fallen %S.66 laten un stracks d"orch dat Schlott an den annern Side wier herut %S.66 gahen; da is 'n olen Brunnen, darut is 'n groten Boom wassen, %S.66 daran h"anget 'n Vugel im Buer, den n"umm af, dann n"umm noch %S.66 'n Gla"s Water ut den Brunnen, un gaa mit d"usen beiden den %S.66 s"ulvigen Weg wier tor"ugge, up den S"ull n"umm de Roe auck wier %S.66 mit, un wenn du dann wier bie den Hund vorbie kummst, so %S.67 schlah "un in't Gesicht, awerst s"u to, dat du "un treppest, un dann %S.67 kumm nur wier to mie tor"ugge.{\cq} Da fand se et grade so, ase %S.67 de Fru et sagd hadde, un up den R"uckwege da fand se de beiden %S.67 Broer, de sik de halve Welt dorchs"ocht hadden. Se ging tosammen, %S.67 bis wo de swarte Hund an den Weg lag, den schlog se in't %S.67 Gesicht, da word et 'n sch"onen Prinz, de geit mit "unen, bis an %S.67 dat Water. Da stand da noch de ole Fru, de fr"ogede sik ser, da %S.67 se alle wier da w"oren, un trog se alle "over't Water, un dann %S.67 gink se auck weg, denn se was nu erl"ost. De annern awerst gingen %S.67 alle na den olen Fisker, un alle w"oren froh, dat se sik wier %S.67 funnen hadden, den V"ugel awerst h"ungen se an der Wand. %S.67 De tweide Suhn kunne awerst nig to Huse rasten un nam 'n %S.67 Flitzebogen un gink up de Jagd. Wie he m"oe was, nam he sine %S.67 Fl"otepipen un mackte 'n St"ucksken. De K"unig awerst w"or auck %S.67 up de Jagd un h"orde dat, da ging he hin, un wie he den Jungen %S.67 drap, so sehde he: {\oq}we hett die verl"owt hier to jagen?{\cq} -- %S.67 {\oq}O, neimes (niemand).{\cq} -- {\oq}Wen h"orst du dann to?{\cq} -- {\oq}Ik %S.67 bin den Fisker sin Suhn.{\cq} -- {\oq}De hett ja keine Kinner!{\cq} -- %S.67 {\oq}Wenn du't nig gl"owen wust, so kum mit.{\cq} Dat dehe de K"unig %S.67 un frog den Fisker, de vert"alle "un alles, un dat V"ugelken an %S.67 der Wand fing an to singen: %S.67 \begin{verse} De M"ohme (Mutter) sitt allein, \\ %S.67 wol in dat Kerkerlein! \\ %S.67 o K"unig, edeles Blod! \\ %S.67 Dat sind dine Kinner god. \\ %S.67 % E 2 %S.67 De falsken S"ustern beide \\ %S.68 de dehen de Kinnekes Leide, \\ %S.68 wol in des Waters Grund, \\ %S.68 wo se de Fisker fund! %S.68 \end{verse} Da erschra{\ck}en se alle un de K"unig nam den Vugel, den Fisker %S.68 un de drei Kinner mit sik na den Schlotte, un leit dat Gef"anknis %S.68 upschluten un nam sine Fru wier herut, de was awerst gans %S.68 kr"anksch un elennig woren. Da gav er de Dochter von den Water %S.68 ut den Brunnen to drinken, da war se frisk un gesund. De %S.68 beiden falsken S"ustern woren averst verbrennt un de Dochter %S.68 friggede den Prinzen. %S.68 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 63, Zeile 10 %% [falsch] %% mit den vielen K"uen seien, so reip de "olleste den annern beden %S.63 %% [richtig] %% mit den vielen L"uen (Leuten) seien, so reip de "olleste den annern beden %S.63 %% %% Seite 63, Zeile 12 %% [falsch] %% den nig kriege, so will ik keinen!{\cq} da antworde de tweide up %S.63 %% [richtig] %% den nig kriege, so will ik keinen!{\cq}, da antworde de tweide up %S.63 %% %% Seite 64, Zeile 9 %% [falsch] %% worpen hadden (ik gl"ove, et is de Weser west) da fl"ugt 'n V"ugelken %S.64 %% [richtig] %% worpen hadden (ik gl"ove, et is de Weser west), da fl"ugt 'n V"ugelken %S.64 %% %% Seite 64, Zeile 11 %% [falsch] %% tom Daude bereit, \\ %S.64 %% [richtig] %% {\oq}tom Daude bereit, \\ %S.64 %% %% Seite 64, Zeile 14 %% [falsch] %% wa{\ck}er Junge, bist du's? %S.64 %% [richtig] %% wa{\ck}er Junge, bist du's?{\cq} %S.64 %% %% Seite 64, Zeile 25 %% [falsch] %% tom Daude bereit, \\ %S.64 %% [richtig] %% {\oq}tom Daude bereit, \\ %S.64 %% %% Seite 65, Zeile 2 %% [falsch] %% wa{\ck}er Junge, bist du's? \\ %S.65 %% [richtig] %% wa{\ck}er Junge, bist du's?{\cq} %S.65 %% %% Seite 65, Zeile 10 %% [falsch] %% tom Daude bereit, \\ %S.65 %% [richtig] %% {\oq}tom Daude bereit, \\ %S.65 %% %% Seite 65, Zeile 13 %% [falsch] %% wa{\ck}er M"aken, bist du's? %S.65 %% [richtig] %% wa{\ck}er M"aken, bist du's?{\cq} %S.65 %% %% Seite 65, Zeile 20 %% [falsch] %% Wege,{\cq} da ward he gans bedr"owet un fr"aggt den olen Fisker, %S.65 %% [richtig] %% Wege{\cq}, da ward he gans bedr"owet un fr"aggt den olen Fisker, %S.65 %% %% Seite 66, Zeile 2 %% [falsch] %% Moer,{\cq} segde de Junge. -- {\oq}Groten Dank!{\cq} -- {\oq}Du s"ust da %S.66 %% [richtig] %% Moer{\cq}, segde de Junge. -- {\oq}Groten Dank!{\cq} -- {\oq}Du s"ust da %S.66 %% %% Seite 66, Zeile 5 %% [falsch] %% Water kummen?{\cq} sehde de Fru. -- {\oq}Ja, dat mag Gott witten!{\cq} %S.66 %% [richtig] %% Water kummen?{\cq}, sehde de Fru. -- {\oq}Ja, dat mag Gott witten!{\cq} %S.66 %% %% Seite 66, Zeile 12 %% [falsch] %% auck den Fisker bad, he m"ogte se treken laten, se wulle ere Broerkes %S.66 %% [richtig] %% auck den Fisker bad, de m"ogte se treken laten, se wulle ere Broerkes %S.66 %% %% Seite 66, Zeile 15 %% [falsch] %% -- {\oq}Gott helpe ju bie juen fisken.{\cq} Ase de ole Fru dat h"orde, %S.66 %% [richtig] %% {\oq}Gott helpe ju bie juen fisken.{\cq} Ase de ole Fru dat h"orde, %S.66 %% %% Seite 66, Zeile 19 %% [falsch] %% Hund vorbei k"ummst, so must du still un drist, un one to lachen, %S.66 %% [richtig] %% Hund vorbie k"ummst, so must du still un drist, un one to lachen, %S.66 %% %% Seite 67, Zeile 5 %% [falsch] %% Broer, de sik de halve Welt dorchs"ocht hadden. Se ging tosammen, %S.67 %% [richtig] %% Broer, de sik de halve Welt dorchs"ocht hadden. Se gingen tosammen, %S.67 %% %% Seite 67, Zeile 9 %% [falsch] %% se alle wier da w"oren, un trog se alle "over't Water, un dann %S.67 %% [richtig] %% se alle wier da w"oren, un drog se alle "over't Water, un dann %S.67 %% %% Seite 67, Zeile 23 %% [falsch] %% De M"ohme (Mutter) sitt allein, \\ %S.67 %% [richtig] %% {\oq}De M"ohme (Mutter) sitt allein, \\ %S.67 %% %% Seite 68, Zeile 1 %% [falsch] %% De falsken S"ustern beide \\ %S.68 %% [richtig %% De falsken S"ustern beide, \\ %S.68 %% %% Seite 68, Zeile 2 %% [falsch] %% de dehen de Kinnekes Leide, \\ %S.68 %% [richtig] %% de dehen de Kinnerkes Leide, \\ %S.68 %% %% Seite 68, Zeile 4 %% [falsch] %% wo se de Fisker fund! %S.68 %% [richtig] %% wo se de Fisker fund!{\cq} %S.68