% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Kamezaki am 29. Januar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 11. Februar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Der Krautesel} % 122. %S.172 % Der Krautesel. %S.172 Es war einmal ein junger J"ager, der hatte ein frisches und %S.172 fr"ohliches Herz und ging in den Wald auf Anstand, und wie er %S.172 so ging und auf dem Blatt pfiff, kam ein altes, h"a"sliches M"utterchen %S.172 daher, das redete ihn an und sprach: {\oq}guten Tag, lieber %S.172 J"ager, du bist wohl guter Dinge, aber ich leide Hunger und %S.172 Durst, gib mir doch ein Almosen.{\cq} Da dauerte den J"ager das %S.172 arme M"utterchen, da"s er in seine Tasche griff und ihr nach seinem %S.172 Verm"ogen etwas reichte. Nun wollte er weiter gehen, aber %S.172 die alte Frau hielt ihn an und sprach: {\oq}h"or an, lieber J"ager, %S.172 was ich dir sage, f"ur dein gutes Herz will ich dir ein Geschenk %S.172 machen, geh nur immer deiner Wege, "uber ein Weilchen wirst du %S.172 an einen Baum kommen, darauf sitzen neun V"ogel und raufen sich %S.172 um einen Mantel. Da leg du deine B"uchse an und schie"s mitten %S.172 drunter, den Mantel werden sie dir wohl fallen lassen, aber auch %S.172 einer von den V"ogeln wird getroffen seyn und todt herabst"urzen. %S.172 Den Mantel nimm mit dir, es ist ein Wunschmantel, wenn du %S.172 ihn um die Schultern wirfst, brauchst du dich nur an einen Ort %S.172 zu w"unschen, gedacht, vollbracht und du bist dort. Den todten %S.172 Vogel aber schneid auf und nimm das Herz heraus und verschluck %S.172 es ganz, dann wirst du allen und jeden Morgen fr"uh beim Aufstehen %S.173 Gold unter deinem Kopfkissen aufheben k"onnen, und das %S.173 kommt dir zu von wegen des Vogelherzens.{\cq} %S.173 Der J"ager dankte der weisen Frau und dachte bei sich: {\oq}sch"one %S.173 Dinge, wenns auch all so eintr"afe!{\cq} Doch, wie er etwa hundert %S.173 Schritte gegangen war, h"orte er "uber sich in den "Asten ein %S.173 Geschrei und Gezwitscher, da"s er aufschaute, da sah er einen %S.173 Haufen V"ogel, die rissen mit den Schn"abeln und F"u"sen ein Tuch %S.173 herum, schrien, zerrten und balgten sich, als wollts ein jeder allein %S.173 haben. {\oq}Nun, sprach der J"ager, das ist wunderlich, es %S.173 kommt ja, wie das M"utterchen gesagt hat,{\cq} nahm die B"uchse %S.173 von der Schulter, legte an und that seinen Schu"s mitten hinein, %S.173 da"s die Federn herumflogen. Als"|bald nahm das Gethier mit gro"sem %S.173 Schreien die Flucht, aber einer fiel todt herab und der Mantel %S.173 sank herunter. Da that der J"ager wie ihm die Alte gehei"sen %S.173 hatte, schnitt den Vogel auf, suchte das Herz, schluckte es hinunter %S.173 und nahm den Mantel mit nach Haus. %S.173 Am andern Morgen, als er aufwachte, fiel ihm die Verhei"sung %S.173 ein und er wollte sehen, ob die auch eintr"afe. Wie er aber %S.173 sein Kopfkissen in die H"ohe hob, da schimmerte ihm das Goldst"uck %S.173 entgegen, und am andern Morgen fand er wieder eins und so %S.173 weiter jedes"|mal, wenn er aufstand. Er sammelte sich einen Haufen %S.173 Gold, endlich aber dachte er: {\oq}was hilft mir all mein Gold, %S.173 wenn ich daheim bleibe! ich will aus"|ziehen und mich in der Welt %S.173 umsehen.{\cq} %S.173 Da nahm er von seinen Eltern Abschied, hing seinen J"agerranzen %S.174 und seine Flinte um und zog in die Welt. Es trug sich %S.174 zu, da"s er eines Tages durch einen di{\ck}en Wald kam und wie %S.174 der zu Ende war, lag in einer Ebene vor ihm ein ansehnliches %S.174 Schlo"s. In einem Fenster desselben stand gerade eine Alte mit %S.174 einer wundersch"onen Jungfrau und schaute herab. Die Alte aber %S.174 war eine Hexe und sprach zu dem M"adchen: {\oq}dort kommt einer %S.174 aus dem Wald, der hat einen wunderbaren Schatz im Leib, den %S.174 m"ussen wir darum ber"u{\ck}en, mein Herzens"|t"ochterchen, uns steht %S.174 das besser an als ihm. Er hat ein Vogelherz bei sich, des"|halb %S.174 liegt jeden Morgen ein Goldst"uck unter seinem Kopfkissen.{\cq} Und %S.174 erz"ahlte ihr, wie es damit beschaffen w"are und wie sie darum zu %S.174 spielen h"atte, und zuletzt drohte sie und sprach mit zornigen Augen: %S.174 {\oq}und wenn du mir nicht gehorchst, so bist du ungl"ucklich!{\cq} %S.174 Als nun der J"ager n"aher kam, erblickte er das M"adchen und %S.174 sprach zu sich: {\oq}ich bin nun so lang herum gezogen, ich will einmal %S.174 aus"|ruhen und in das sch"one Schlo"s einkehren, Geld hab ich %S.174 ja vollauf;{\cq} eigentlich aber war die Ursache, da"s er ein Aug auf %S.174 das sch"one Bild geworfen hatte. %S.174 Nun trat er in das Haus ein und wurde freundlich empfangen %S.174 und h"of"|lich bewirthet. Es dauerte nicht lange, da war er %S.174 so in das Hexenm"adchen verliebt, da"s er an nichts anders mehr %S.174 dachte und nur nach seinen Augen sah und was es verlangte, das %S.174 that er gern. Da sprach die Alte: {\oq}nun m"ussen wir das Vogelherz %S.174 haben, er wirds nicht sp"uren, wenn es ihm fehlt.;{\cq} und %S.174 richtete einen Trank zu und wie der gekocht war, that sie ihn in %S.174 einen Becher und gab ihn dem M"adchen, das mu"ste ihn dem J"ager %S.175 reichen. Sprach es: {\oq}nun, mein Liebster, trink mir zu!{\cq} %S.175 Da nahm er den Becher, und wie er den Trank geschluckt hatte, %S.175 brach er das Herz des Vogels aus dem Leibe. Das M"adchen %S.175 mu"ste es heimlich fortschaffen und dann selbst verschlu{\ck}en, denn %S.175 die Alte wollte es haben. Von nun an fand er kein Gold mehr %S.175 unter seinem Kopfkissen, sondern es lag unter dem Kissen des %S.175 M"adchens, wo es die Alte jeden Morgen holte; aber er war so %S.175 verliebt und vernarrt, da"s er an nichts anders dachte, als sich %S.175 mit dem M"adchen die Zeit zu vertreiben. %S.175 Da sprach die alte Hexe: {\oq}das Vogelherz haben wir, aber %S.175 den Wunschmantel haben wir noch nicht, den m"ussen wir ihm auch %S.175 abnehmen.{\cq} Antwortete das M"adchen: {\oq}den wollen wir ihm %S.175 lassen, er hat ja doch seinen Reichthum verloren.{\cq} Da ward die %S.175 Alte b"os und sprach: {\oq}so ein Mantel ist ein wunderbares Ding, %S.175 das selten auf der Welt gefunden wird, den soll und mu"s ich %S.175 haben;{\cq} und gab dem M"adchen Anschl"age und sagte, wenn es %S.175 ihr nicht gehorche, sollte es ihr schlimm ergehen. Da that es %S.175 nach dem Gehei"s der Alten und stellte sich einmal ans Fenster und %S.175 schaute in die weite Gegend, als w"ar es ganz traurig. Fragte %S.175 der J"ager: {\oq}was stehst du so traurig da?{\cq} {\oq}Ach, mein Schatz, %S.175 gab es zur Antwort, da gegen"uber liegt der Granatenberg, wo %S.175 die k"ostlichen Edelsteine wachsen. Darnach trag ich so gro"ses %S.175 Verlangen, da"s wenn ich daran denke, ich traurig seyn mu"s; aber %S.175 wer kann sie holen! nur die V"ogel, die Fliegen, kommen hin, ein %S.175 Mensch nimmermehr.{\cq} {\oq}Ist das all euer Kummer, sagte der %S.175 J"ager, den will ich euch bald vom Herzen nehmen.{\cq} Fa"ste sie %S.176 unter seinen Mantel und w"unschte sich hin"uber auf den Granatenberg %S.176 und im Augenblick sa"sen sie auch beide drauf. Da schimmerte %S.176 das edele Gestein von allen Seiten, da"s es eine Freude %S.176 war anzusehen und sie lasen das sch"onste und kostbarste zusammen. %S.176 Nun hatte es aber die Alte durch ihre Hexenkunst bewirkt, da"s %S.176 dem J"ager die Augen schwer wurden und er sprach zu dem M"adchen: %S.176 {\oq}wir wollen ein wenig niedersitzen und ruhen, ich bin so %S.176 m"ud, da"s ich mich nicht mehr auf den F"u"sen erhalten kann.{\cq} %S.176 Da setzten sie sich und er legte sein Haupt in ihren Schoo"s und %S.176 schlief ein. Wie er entschlafen war, da band es ihm den Mantel %S.176 von den Schultern und hing ihn um, las die Granaten und Steine %S.176 auf und w"unschte sich damit nach Haus. %S.176 Als aber der J"ager seinen Schlaf aus"|gethan hatte und aufwachte, %S.176 sah er, da"s ihn seine Liebste betrogen und auf dem wilden %S.176 Gebirg allein gelassen hatte. {\oq}O, sprach er, wie ist die Untreue %S.176 so gro"s auf der Welt!{\cq} sa"s da in Sorg und Herzeleid und wu"ste %S.176 nicht was er anfangen sollte. Der Berg aber geh"orte wilden und %S.176 ungeheuern Riesen, die darauf wohnten und ihr Wesen trieben, %S.176 und wie er so sa"s, sah er ihrer drei daher schreiten. Da dachte %S.176 er, wie kann ich mich anders retten, als da"s ich mich schlafend %S.176 stelle und legte sich geschwind nieder, als w"ar er in tiefen Schlaf %S.176 versunken. Nun kamen die Riesen herbei und der erste stie"s ihn %S.176 mit dem Fu"s an und sprach: {\oq}was liegt da f"ur ein Erdwurm %S.176 und beschaut sich inwendig?{\cq} Der zweite sprach: {\oq}tritt ihn %S.176 todt!{\cq} Der dritte aber sprach ver"achtlich: {\oq}das w"are der M"uhe %S.176 % werth %S.176 werth! la"st ihn nur leben, steigt er h"oher auf die Bergspitze, so %S.177 pa{\ck}en ihn die Wolken und tragen ihn fort.{\cq} Unter diesem Gespr"ach %S.177 gingen sie vor"uber, der J"ager aber hatte auf ihre Worte %S.177 gemerkt und sobald sie fort waren, stand er auf und klimmte den %S.177 Berggipfel hinauf. Als er ein Weilchen da gesessen, so schwebte %S.177 eine Wolke heran, ergriff ihn und trug ihn fort und zog eine Zeit %S.177 lang, dann senkte sie sich und lie"s sich "uber einen gro"sen, rings %S.177 mit Mauern umgebenen Krautgarten nieder, also da"s er zwischen %S.177 Kohl und Gem"usen sanft auf den Boden kam. %S.177 Da sah der J"ager sich um und sprach: {\oq}wenn ich nur was %S.177 zu essen h"atte, ich bin so hungrig und mit dem Weiterkommen %S.177 wirds schwer fallen; aber hier seh ich keinen Apfel und keine Birn %S.177 und keinerlei Obst, "uberall nichts als Krautwerk.{\cq} Endlich dachte %S.177 er: {\oq}zur Noth kann ich von dem Salat essen, der wird mich erfrischen %S.177 und st"arken.{\cq} Also suchte er sich ein sch"ones Haupt aus %S.177 und a"s davon, aber kaum hatte er ein paar Bissen hinab geschluckt, %S.177 so war ihm so wunderlich zu Muth und er f"uhlte sich ganz ver"andert %S.177 und sah mit Schre{\ck}en, da"s er in einen Esel verwandelt %S.177 war. Doch weil er dabei immer noch gro"sen Hunger sp"urte und %S.177 ihm der saftige Salat jetzt ordentlich gut schmeckte, so a"s er mit %S.177 gro"ser Gier und fra"s immer zu, bis er an eine andere Art Salat %S.177 kam, und kaum hatte er von diesem etwas verschluckt, so f"uhlte %S.177 er aufs neue eine Ver"anderung und er war gl"ucklich in seine %S.177 menschliche Gestalt zur"uckgekehrt. %S.177 Nun legte sich der J"ager nieder und schlief seine M"udigkeit %S.177 aus, und als er am andern Morgen erwachte, brach er ein Haupt %S.177 % Kinderm"archen II. M %S.177 von dem b"osen und dem guten Salat ab und dachte: {\oq}das soll %S.178 mir zu dem Meinigen wieder helfen und die Treulosigkeit bestrafen.{\cq} %S.178 Dann steckte er die H"aupter zu sich und kletterte "uber die %S.178 Mauer und ging fort, das Schlo"s seiner Liebsten zu suchen. Als %S.178 er ein paar Tage herumgestrichen, war er auch so gl"ucklich es zu %S.178 finden. Da br"aunte er sich schnell sein Gesicht, da"s ihn seine eigene %S.178 Mutter nicht erkannt h"atte, ging in das Schlo"s und bat um %S.178 eine Herberge: {\oq}ich bin so m"ud, sprach er, und kann nicht weiter.{\cq} %S.178 Fragte die Hexe: {\oq}Lands"|mann, wer seyd ihr und was %S.178 ist euer Gesch"aft?{\cq} Er antwortete: {\oq}ich bin ein Bote und bin %S.178 aus"|geschickt, den k"ostlichsten Salat zu suchen, der unter der Sonne %S.178 w"achst. Ich bin auch so gl"ucklich gewesen ihn zu finden und trage %S.178 ihn bei mir, aber die Sonnenhitze brennt gar zu stark, da"s mir %S.178 das zarte Kraut zu welken droht und ich nicht wei"s, ob ich es %S.178 weiter bringen werde.{\cq} %S.178 Als die Alte von dem k"ostlichen Salat h"orte, ward sie l"ustern %S.178 und sprach: {\oq}lieber Lands"|mann, la"st mich doch den wunderbaren %S.178 Salat versuchen.{\cq} {\oq}Warum nicht, antwortete er, ich habe doch %S.178 zwei H"aupter mitgebracht und will euch eins geben,{\cq} machte seinen %S.178 Sack auf und reichte ihr das b"ose hin. Die Hexe dachte an %S.178 nichts Arges und der Mund w"asserte ihr so sehr nach dem neuen %S.178 Gericht, da"s sie selbst in die K"uche ging und es zubereitete. Als %S.178 er fertig war, konnte sie nicht warten, bis es auf dem Tisch stand, %S.178 sondern sie nahm gleich ein paar Bl"atter und steckte sie in den %S.178 Mund; aber kaum waren sie verschluckt, so war auch die menschliche %S.178 Gestalt verloren und sie lief als eine Eselin hinab in den %S.178 Hof. Nun kam die Magd in die K"uche, sah den fertigen Salat %S.179 da stehen und wollte ihn auftragen, unterwegs aber "uberfiel sie, %S.179 nach alter Gewohnheit, die Lust zu versuchen und sie a"s ein paar %S.179 Bl"atter. Als"|bald zeigten sie ihre Kraft und sie ward ebenfalls %S.179 zu einer Eselin und lief hinaus zu der Alten und die Sch"ussel %S.179 mit Salat fiel auf die Erde. Der Bote sa"s in der Zeit bei dem %S.179 sch"onen M"adchen und als niemand mit dem Salat kam und es %S.179 doch auch l"ustern darnach war, sprach es: {\oq}ich wei"s nicht, wo %S.179 der Salat bleibt.{\cq} Da dachte der J"ager: {\oq}es wird schon etwas %S.179 gegeben haben{\cq} und sprach: {\oq}ich will einmal nach der K"uche gehen{\cq} %S.179 und wie er hinab kam, sah er die zwei Eselinnen im Hof herumlaufen %S.179 und den Salat auf der Erde liegen. {\oq}Schon recht, sprach %S.179 er, die zwei haben ihr Theil weg!{\cq} und hob die "ubrigen Bl"atter %S.179 auf, legte sie auf die Sch"ussel und brachte sie dem M"adchen. %S.179 {\oq}Ich bring euch selbst das k"ostliche Essen, sprach er, damit ihr %S.179 nicht l"anger zu warten braucht.{\cq} Da a"s sie davon und war als"|bald %S.179 wie die "ubrigen ihrer menschlichen Gestalt beraubt und lief %S.179 als eine Eselin in den Hof. %S.179 Nun wusch sich der J"ager sein Angesicht und ging hinab in %S.179 den Hof, also da"s ihn die Verwandelten erkennen konnten und %S.179 sprach: {\oq}jetzt sollt ihr den Lohn f"ur eure Untreue empfangen.{\cq} %S.179 Da band er sie alle drei an ein Seil und trieb sie fort, bis er zu %S.179 einer M"uhle kam, und klopfte dem M"uller an das Fenster. {\oq}Was %S.179 giebts?{\cq} sprach der M"uller. Antwortete er ihm: {\oq}da hab ich %S.179 drei b"ose Thiere, wollt ihr sie bei euch nehmen, Futter und Lager %S.179 % M 2 %S.179 geben und sie halten, wie ich euch sage, so zahl ich daf"ur, %S.180 was ihr verlangt.{\cq} Sprach der M"uller: {\oq}warum das nicht? %S.180 wie soll ich sie aber halten?{\cq} Da sagte der J"ager: {\oq}der alten %S.180 Eselin, welche die Hexe war, sollt ihr t"aglich dreimal Pr"ugel und %S.180 keinmal zu fressen geben; der j"ungern, welche die Magd war, einmal %S.180 Pr"ugel und dreimal Futter; und der j"ungsten, welche das %S.180 M"adchen war, keinmal Pr"ugel und dreimal zu fressen;{\cq} denn er %S.180 konnte es doch nicht "uber das Herz bringen, da"s es sollte geschlagen %S.180 werden. Darauf ging er zur"uck in das Schlo"s und was er %S.180 n"othig hatte, das fand er alles darin. %S.180 Nach ein paar Tagen kam der M"uller und sprach, {\oq}er m"u"ste %S.180 melden, da"s die alte Eselin, die nur Schl"age bekommen h"atte %S.180 und nichts zu fressen, gestorben w"are; und die zwei andern, sagte %S.180 er weiter, sind zwar nicht gestorben und kriegen auch zu fressen, %S.180 aber sie sind so traurig, da"s es nicht lang mit ihnen dauern %S.180 kann.{\cq} Da erbarmte sich der J"ager und lie"s allen Zorn fahren, %S.180 und sprach zum M"uller, er sollte sie wieder hertreiben. Und wie %S.180 sie kamen, gab er ihnen von dem guten Salat zu fressen, da"s sie %S.180 wieder zu Menschen wurden. Da fiel das sch"one M"adchen vor %S.180 ihm auf die Knie und sprach: {\oq}ach, mein Liebster! verzeiht mir, %S.180 was ich B"oses an euch gethan, meine Mutter hatte mich dazu gezwungen, %S.180 es ist gegen meinen Willen geschehen, denn ich habe %S.180 euch von Herzen lieb. Euer Wunschmantel h"angt in einem Schrank %S.180 und f"ur das Vogelherz will ich einen Brechtrunk einnehmen.{\cq} %S.180 Da ward er anderes Sinnes und sprach: {\oq}behalt es nur, es ist %S.180 gleich eins, denn ich will dich zu meiner treuen Ehegemahlin annehmen.{\cq} %S.181 Und da ward Hochzeit gehalten und sie lebten vergn"ugt %S.181 mit einander bis an ihren Tod. %S.181 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 173, Zeile 10 %% [falsch] %% haben. {\oq}Nun, sprach der J"ager, das ist wunderlich, es %S.173 %% [richtig] %% haben. {\oq}Nun{\cq}, sprach der J"ager, {\oq}das ist wunderlich, es %S.173 %% %% Seite 173, Zeile 11 %% [falsch] %% kommt ja, wie das M"utterchen gesagt hat,{\cq} nahm die B"uchse %S.173 %% [richtig] %% kommt ja, wie das M"utterchen gesagt hat{\cq}, nahm die B"uchse %S.173 %% %% Seite 174, Zeile 5 %% [falsch] %% Schlo"s. In einem Fenster desselben stand gerade eine Alte mit %S.174 %% [richtig] %% Schlo"s. In einem Fenster des"|selben stand gerade eine Alte mit %S.174 %% %% Seite 174, Zeile 18 %% [falsch] %% ja vollauf;{\cq} eigentlich aber war die Ursache, da"s er ein Aug auf %S.174 %% [richtig] %% ja vollauf{\cq}; eigentlich aber war die Ursache, da"s er ein Aug auf %S.174 %% %% Seite 174, Zeile 25 %% [falsch] %% haben, er wirds nicht sp"uren, wenn es ihm fehlt.;{\cq} und %S.174 %% [richtig] %% haben, er wirds nicht sp"uren, wenn es ihm fehlt{\cq}; und %S.174 %% %% Seite 175, Zeile 17 %% [falsch] %% haben;{\cq} und gab dem M"adchen Anschl"age und sagte, wenn es %S.175 %% [richtig] %% haben{\cq}; und gab dem M"adchen Anschl"age und sagte, wenn es %S.175 %% %% Seite 175, Zeile 18 %% [falsch] %% ihr nicht gehorche, sollte es ihr schlimm ergehen. Da that es %S.175 %% [richtig] %% ihr nicht gehorche, sollte es ihm schlimm ergehen. Da that es %S.175 %% %% Seite 175, Zeile 21 %% [falsch] %% der J"ager: {\oq}was stehst du so traurig da?{\cq} {\oq}Ach, mein Schatz, %S.175 %% [richtig] %% der J"ager: {\oq}was stehst du so traurig da?{\cq} -- {\oq}Ach, mein Schatz{\cq}, %S.175 %% %% Seite 175, Zeile 22 %% [falsch] %% gab es zur Antwort, da gegen"uber liegt der Granatenberg, wo %S.175 %% [richtig] %% gab es zur Antwort, {\oq}da gegen"uber liegt der Granatenberg, wo %S.175 %% %% Seite 175, Zeile 25 %% [falsch] %% wer kann sie holen! nur die V"ogel, die Fliegen, kommen hin, ein %S.175 %% [richtig] %% wer kann sie holen! nur die V"ogel, die fliegen, kommen hin, ein %S.175 %% %% Seite 175, Zeile 26 %% [falsch] %% Mensch nimmermehr.{\cq} {\oq}Ist das all euer Kummer, sagte der %S.175 %% [richtig] %% Mensch nimmermehr.{\cq} -- {\oq}Ist das all euer Kummer{\cq}, sagte der %S.175 %% %% Seite 176, Zeile 1 %% [falsch] %% J"ager, den will ich euch bald vom Herzen nehmen.{\cq} Fa"ste sie %S.176 %% [richtig] %% J"ager, {\oq}den will ich euch bald vom Herzen nehmen.{\cq} Fa"ste sie %S.176 %% %% Seite 176, Zeile 16 %% [falsch] %% Gebirg allein gelassen hatte. {\oq}O, sprach er, wie ist die Untreue %S.176 %% [richtig] %% Gebirg allein gelassen hatte. {\oq}O{\cq}, sprach er, {\oq}wie ist die Untreue %S.176 %% %% Seite 176, Zeile 17 %% [falsch] %% so gro"s auf der Welt!{\cq} sa"s da in Sorg und Herzeleid und wu"ste %S.176 %% [richtig] %% so gro"s auf der Welt!{\cq}, sa"s da in Sorg und Herzeleid und wu"ste %S.176 %% %% Seite 178, Zeile 8 %% [falsch] %% eine Herberge: {\oq}ich bin so m"ud, sprach er, und kann nicht weiter.{\cq} %S.178 %% [richtig] %% eine Herberge: {\oq}ich bin so m"ud{\cq}, sprach er, {\oq}und kann nicht weiter.{\cq} %S.178 %% %% Seite 178, Zeile 18 %% [falsch] %% Salat versuchen.{\cq} {\oq}Warum nicht, antwortete er, ich habe doch %S.178 %% [richtig] %% Salat versuchen.{\cq} -- {\oq}Warum nicht{\cq}, antwortete er, {\oq}ich habe doch %S.178 %% %% Seite 178, Zeile 19 %% [falsch] %% zwei H"aupter mitgebracht und will euch eins geben,{\cq} machte seinen %S.178 %% [richtig] %% zwei H"aupter mitgebracht und will euch eins geben{\cq}, machte seinen %S.178 %% %% Seite 179, Zeile 10 %% [falsch] %% gegeben haben{\cq} und sprach: {\oq}ich will einmal nach der K"uche gehen{\cq} %S.179 %% [richtig] %% gegeben haben{\cq}, und sprach: {\oq}ich will einmal nach der K"uche gehen{\cq}, %S.179 %% %% Seite 179, Zeile 12 %% [falsch] %% und den Salat auf der Erde liegen. {\oq}Schon recht, sprach %S.179 %% [richtig] %% und den Salat auf der Erde liegen. {\oq}Schon recht{\cq}, sprach %S.179 %% %% Seite 179, Zeile 13 %% [falsch] %% er, die zwei haben ihr Theil weg!{\cq} und hob die "ubrigen Bl"atter %S.179 %% [richtig] %% er, {\oq}die zwei haben ihr Theil weg!{\cq}, und hob die "ubrigen Bl"atter %S.179 %% %% Seite 179, Zeile 15 %% [falsch] %% {\oq}Ich bring euch selbst das k"ostliche Essen, sprach er, damit ihr %S.179 %% [richtig] %% {\oq}Ich bring euch selbst das k"ostliche Essen{\cq}, sprach er, {\oq}damit ihr %S.179 %% %% Seite 179, Zeile 24 %% [falsch] %% giebts?{\cq} sprach der M"uller. Antwortete er ihm: {\oq}da hab ich %S.179 %% [richtig] %% giebts?{\cq}, sprach der M"uller. Antwortete er ihm: {\oq}da hab ich %S.179 %% %% Seite 180, Zeile 7 %% [falsch] %% M"adchen war, keinmal Pr"ugel und dreimal zu fressen;{\cq} denn er %S.180 %% [richtig] %% M"adchen war, keinmal Pr"ugel und dreimal zu fressen{\cq}; denn er %S.180 %% %% Seite 180, Zeile 11 %% [falsch] %% Nach ein paar Tagen kam der M"uller und sprach, {\oq}er m"u"ste %S.180 %% [richtig] %% Nach ein paar Tagen kam der M"uller und sprach, er m"u"ste %S.180 %% %% Seite 180, Zeile 13 %% [falsch] %% und nichts zu fressen, gestorben w"are; und die zwei andern, sagte %S.180 %% [richtig] %% und nichts zu fressen, gestorben w"are; {\oq}und die zwei andern{\cq}, sagte %S.180 %% %% Seite 180, Zeile 14 %% [falsch] %% er weiter, sind zwar nicht gestorben und kriegen auch zu fressen, %S.180 %% [richtig] %% er weiter, {\oq}sind zwar nicht gestorben und kriegen auch zu fressen, %S.180 %% %% Seite 181, Zeile 3 %% [falsch] %% mit einander bis an ihren Tod. %S.181 %% [richtig] %% miteinander bis an ihren Tod. %S.181