% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 03. Februar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 13. Februar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Die sechs Diener} % 134. %S.230 % Die sechs Diener. %S.230 Vor Zeiten lebte eine alte K"onigin, die war eine Zauberin %S.230 und hatte die allersch"onste Tochter unter der Sonne. Sie dachte %S.230 aber nur darauf, wie sie die Menschen ins Verderben lo{\ck}en k"onnte, %S.230 und wenn ein Freier kam, so sprach sie, wer ihre Tochter haben %S.230 wolle, m"usse einen Bund (eine Aufgabe) l"osen oder sterben. Viele, %S.230 von der Sch"onheit der Jungfrau verblendet, wagten es wohl, %S.230 aber sie vollbrachten nicht, was die Alte ihnen auf"|legte, und dann %S.230 war keine Gnade, sie mu"sten niederknien und das Haupt ward %S.230 ihnen abgeschlagen. Nun geschah es, da"s ein K"onigs"|sohn auch %S.231 von der gro"sen Sch"onheit der Jungfrau h"orte, und zu seinem %S.231 Vater sprach: {\oq}lieber Vater, la"st mich hinziehen, ich will um %S.231 sie werben.{\cq} {\oq}Nimmermehr, antwortete der K"onig, gehst du %S.231 fort, so gehst du in deinen Tod.{\cq} Da legte der Sohn sich nieder %S.231 und ward sterbens"|krank und lag sieben Jahre lang und kein %S.231 Arzt konnte ihm helfen. Als der Vater nun sah, da"s er doch verloren %S.231 w"are, sprach er voll Herzens"|traurigkeit zu ihm: {\oq}ziehe hin %S.231 und versuche dein Gl"uck, ich kann dich sonst nicht erretten.{\cq} Wie %S.231 der Sohn das h"orte, stand er auf von seinem Lager, war gesund %S.231 und machte sich fr"ohlich auf den Weg. %S.231 Es trug sich zu, da"s, als er durch ein Holz zu reiten kam, %S.231 er von weitem etwas gro"ses auf der Erde liegen sah, und wie er %S.231 sich n"aherte, konnte er unterscheiden, da"s es der Bauch eines Menschen %S.231 war, der sich dahin gestreckt hatte; der Bauch aber sah aus, %S.231 wie ein kleiner Berg. Der Di{\ck}e, wie der den Reisenden erblickte, %S.231 richtete sich in die H"ohe und sprach zu ihm: {\oq}wenn ihr jemand %S.231 braucht, so nehmt mich in eure Dienste.{\cq} Der K"onigs"|sohn aber %S.231 antwortete: {\oq}was soll ich mit einem so di{\ck}en Manne anfangen?{\cq} %S.231 {\oq}O, sprach der Di{\ck}e, das will nichts sagen, wenn ich mich recht %S.231 aus einander thue, bin ich noch dreitausendmal so dick.{\cq} {\oq}Wenn %S.231 das ist, sagte der K"onigs"|sohn, so kann ich dich brauchen, komm %S.231 mit mir.{\cq} Da ging der Di{\ck}e hinter dem K"onigs"|sohn her, und %S.231 "uber eine Weile fanden sie einen andern, der lag da auf der Erde %S.231 und hatte das Ohr auf den Rasen gelegt. Sprach der K"onigs"|sohn: %S.231 {\oq}was machst du da?{\cq} {\oq}Ich horche,{\cq} antwortete der %S.231 Mann.{\cq} {\oq}Wornach horchst du denn?{\cq} {\oq}Was in der Welt sich %S.232 eben zutr"agt, denn ich h"ore alles, sogar das Gras h"ore ich wachsen.{\cq} %S.232 Fragte der K"onigs"|sohn: {\oq}sag mir, was h"orst du am Hofe %S.232 der alten K"onigin, welche die sch"one Tochter hat.{\cq} Da antwortete %S.232 er: {\oq}ich h"ore das Schwert sausen, das einem Freier den %S.232 Kopf abschl"agt.{\cq} Der K"onigs"|sohn sprach: {\oq}ich kann dich brauchen, %S.232 komm mit mir.{\cq} Da zogen sie weiter und sahen einmal %S.232 ein paar F"u"se da liegen und auch etwas von den Beinen, aber %S.232 das Ende konnten sie nicht sehen; als sie nun eine gute Stre{\ck}e %S.232 fortgegangen, kamen sie zu dem Leib und endlich auch zu dem %S.232 Kopf. {\oq}Ei, sprach der K"onigs"|sohn, was bist du f"ur ein langer %S.232 Strick!{\cq} {\oq}O, antwortete der Lange, das ist noch gar nichts, %S.232 wenn ich mich erst recht aus"|stre{\ck}e, bin ich noch dreitausendmal so %S.232 lang und gr"o"ser, als der h"ochste Berg auf Erden. Ich will euch %S.232 gerne dienen, wenn ihr mich wollt.{\cq} {\oq}Komm mit, sprach der %S.232 K"onigs"|sohn, ich kann dich brauchen.{\cq} Sie zogen weiter und fanden %S.232 einen am Weg sitzen, der hatte die Augen zugebunden. Sprach %S.232 der K"onigs"|sohn zu ihm: {\oq}bist du blind oder hast du bl"ode Augen, %S.232 da"s du nicht kannst in das Licht sehen?{\cq} {\oq}Nein, antwortete der %S.232 Mann, ich darf die Binde nicht abnehmen, denn was ich mit meinen %S.232 Augen ansehe, das springt aus einander, so eine gro"se Gewalt %S.232 steckt darin. Kann euch das n"utzen, so will ich euch gern %S.232 dienen.{\cq} {\oq}Komm mit, antwortete der K"onigs"|sohn, ich kann dich %S.232 brauchen.{\cq} Sie zogen weiter und fanden einen Mann, der lag %S.232 mitten im hei"sen Sonnenschein, und zitterte und fror am ganzen %S.232 Leibe, so da"s ihm kein Glied still stand. {\oq}Wie kannst du nur so %S.232 frieren, sprach der K"onigs"|sohn, die Sonne scheint ja so warm?{\cq} %S.233 {\oq}Ach, antwortete der Mann, je hei"ser es ist, destomehr frier ich %S.233 und der Frost dringt mir dann durch alle Knochen, und je k"alter %S.233 es ist, desto hei"ser wird mir und mitten im Eis kann ichs vor %S.233 Hitze und mitten im Feuer vor K"alte nicht aus"|halten.{\cq} {\oq}Du bist %S.233 ein wunderlicher Kerl, sprach der K"onigs"|sohn, aber wenn du mir %S.233 dienen willst, so komm mit.{\cq} Nun zogen sie weiter und sahen %S.233 einen Mann stehen, der machte einen langen Hals und schaute %S.233 um sich und "uber alle Berge hinaus. Sprach der K"onigs"|sohn: %S.233 {\oq}wornach siehst du so eifrig?{\cq} Da antwortete der Mann: {\oq}ich %S.233 habe so helle Augen, da"s ich "uber die W"alder und Felder, Th"aler %S.233 und Berge hinaus und durch die ganze Welt sehen kann.{\cq} %S.233 Der K"onigs"|sohn sprach: {\oq}willst du, so komm mit mir, denn so %S.233 einer fehlte mir noch.{\cq} %S.233 Nun zog der K"onigs"|sohn mit seinen sechs Dienern in die Stadt %S.233 ein, wo die sch"one und gef"ahrliche Jungfrau lebte, ging zu der %S.233 alten K"onigin und sprach: {\oq}so ihr mir eure Tochter geben wollt, %S.233 will ich vollbringen, was ihr auferlegt.{\cq} {\oq}Ja, antwortete die %S.233 Zauberin, dreimal will ich dir einen Bund aufgeben, l"osest du %S.233 ihn jedes"|mal, so sollst du der Herr und Gemahl meiner Tochter %S.233 werden.{\cq} Sprach er: {\oq}was wollt ihr mir zuerst aufgeben?{\cq} %S.233 {\oq}Da"s du mir einen Ring wiederbringst, den ich ins rothe Meer %S.233 habe fallen lassen.{\cq} Da ging der K"onigs"|sohn heim zu seinen %S.233 Dienern und sprach: {\oq}der erste Bund ist nicht leicht, ein Ring %S.233 soll aus dem rothen Meer geholt werden, nun schafft Rath.{\cq} %S.233 Da sprach der mit den hellen Augen: {\oq}ich will sehen, wo er %S.233 liegt{\cq} und schaute in das Meer hinab und sagte: {\oq}dort liegt er, %S.234 neben einem Stein.{\cq} {\oq}Ich wollte ihn wohl heraus"|holen, sprach %S.234 der Lange, wenn ich ihn nur sehen k"onnte.{\cq} {\oq}O, da will ich %S.234 dir helfen!{\cq} rief der Di{\ck}e, legte sich nieder und hielt seinen %S.234 Mund ins Wasser und lie"s die Wellen hineinlaufen und trank das %S.234 ganze Meer aus, da"s es tro{\ck}en ward wie eine Wiese. Nun b"uckte %S.234 sich der Lange nur ein wenig und holte den Ring mit der einen %S.234 Hand heraus. Da war der K"onigs"|sohn froh und brachte ihn der %S.234 Alten, die sah den Ring an und sprach mit Verwunderung: {\oq}ja, %S.234 es ist der rechte; den Bund hast du gel"ost, aber nun kommt der %S.234 zweite.{\cq} Siehst du dort auf der Wiese vor meinem Schlosse, da %S.234 weiden dreihundert fette Ochsen, die mu"st du mit Haut und Haar, %S.234 Knochen und H"ornern verzehren und unten im Keller liegen dreihundert %S.234 F"asser Wein, die mu"st du dazu aus"|trinken, und bleibt %S.234 von den Ochsen ein Sp"urchen und von dem Wein ein Tr"opfchen %S.234 "ubrig, so ist mir dein Leben verfallen.{\cq} Sprach der K"onigs"|sohn: %S.234 {\oq}darf ich mir keine G"aste dazu laden, allein schmeckts nicht.{\cq} Die %S.234 Alte lachte in Bos"|heit und antwortete: {\oq}einen darfst du dir dazu %S.234 laden, damit du Gesellschaft hast, aber weiter keinen.{\cq} %S.234 Da ging der K"onigs"|sohn zu seinen Dienern und sprach zu %S.234 dem Di{\ck}en: {\oq}du sollst heute mein Gast seyn und dich einmal satt %S.234 essen;{\cq} und der Di{\ck}e that sich auf und a"s die dreihundert Ochsen, %S.234 da"s kein Haar "ubrig blieb und fragte: {\oq}ob weiter nichts %S.234 als das Fr"uhst"uck da w"are?{\cq} und den Wein trank er gleich aus %S.234 den F"assern, ohne da"s er ein Glas n"othig hatte und trank den %S.234 letzten Tropfen vom Nagel herunter. Als die Mahlzeit zu Ende %S.234 war, ging der K"onigs"|sohn zur Alten und sprach, der Bund w"are %S.235 gel"ost. Sie verwunderte sich und sagte: {\oq}so weit wie du, hats %S.235 noch keiner gebracht, aber es ist noch ein Bund "ubrig{\cq} und dachte, %S.235 ich will dich schon kriegen, du sollst deinen Kopf nicht oben erhalten, %S.235 und sprach: {\oq}heut Abend bring ich meine Tochter zu dir in %S.235 deine Kammer und in deinen Arm, da sollt ihr beisammen sitzen, %S.235 aber h"ute dich, da"s du nicht einschl"afst; ich komme Schlag zw"olf %S.235 Uhr und ist sie dann nicht mehr in deinen Armen, so hast du verloren.{\cq} %S.235 O, dachte der K"onigs"|sohn, der Bund ist leicht, ich will %S.235 wohl meine Augen offen behalten, doch rief er seine Diener, erz"ahlte %S.235 ihnen, was die Alte gesagt hatte und sprach: {\oq}wer wei"s, %S.235 was f"ur eine List dahinter steckt, Vorsicht ist gut, haltet Wache %S.235 und sorgt, da"s die Jungfrau nicht wieder aus meiner Kammer %S.235 kommt.{\cq} Als es nun Nacht wurde, da brachte die Alte ihre %S.235 Tochter und f"uhrte sie in die Arme des K"onigs"|sohns und darnach %S.235 schlang sich der Lange um sie beide in einen Kreis und der Di{\ck}e %S.235 stellte sich vor die Th"ure, also da"s keine lebendige Seele herein %S.235 konnte. Da sa"sen sie beide und die Jungfrau sprach kein Wort, %S.235 aber der Mond schien durchs Fenster auf ihr Angesicht, da"s er %S.235 ihre wunderbare Sch"onheit sehen konnte. Er that nichts als sie %S.235 anschauen und war voll Freude und Liebe und seine Augen wurden %S.235 nicht m"ud, das dauerte bis elf Uhr, da fiel, durch die K"unste der %S.235 Alten ein Zauber "uber alle, da"s sie sichs nicht erwehren konnten %S.235 und einschliefen und in dem Augenblick war auch die Jungfrau %S.235 entr"uckt. %S.235 Nun schliefen sie hart bis ein Viertel vor zw"olf, da war %S.236 der Zauber kraftlos und sie erwachten alle wieder. {\oq}O Jammer %S.236 und Ungl"uck, rief der K"onigs"|sohn, nun bin ich verloren!{\cq} Die %S.236 treuen Diener fingen auch an laut zu klagen, aber der Horcher %S.236 sprach: {\oq}seyd einmal still, ich will horchen,{\cq} da horchte er einen %S.236 Augenblick und dann sprach er: {\oq}sie sitzt in einem Felsen dreihundert %S.236 Stunden von hier und klagt "uber ihr Schicksal; nun kannst %S.236 du helfen, Langer, wenn du dich aufrichtest, so bist du mit ein %S.236 paar Schritten dort.{\cq} {\oq}Ja, antwortete der Lange, aber der %S.236 mit den scharfen Augen mu"s mitgehen, damit wir den Felsen wegschaffen.{\cq} %S.236 Da huckte der Lange den mit verbundenen Augen auf, %S.236 und im Augenblick, wie man eine Hand umwendet, waren sie vor %S.236 dem verw"unschten Felsen. Als"|bald nahm der Lange dem andern %S.236 die Binde von den Augen, dieser schaute sich um und sogleich zersprang %S.236 der Felsen in tausend St"u{\ck}e. Da nahm der Lange die %S.236 Jungfrau auf den Arm, trug sie in einem Nu zur"uck und kam %S.236 wieder und holte auch noch seinen Kameraden und eh es zw"olfe %S.236 schlug, sa"sen sie alle wieder, wie vorher und waren munter und %S.236 guter Dinge. Im Schlag zw"olf schlich die alte Zauberin herzu %S.236 mit einem h"ohnischen Gesicht, als wollte sie sagen, nun ist er %S.236 mein, und glaubte nicht anders, als ihre Tochter sitze dreihundert %S.236 Stunden weit, im Felsen; aber wie sie herbei kam und ihre Tochter %S.236 in den Armen des K"onigs"|sohns sah, erschrak sie und sprach: %S.236 {\oq}da ist einer, der kann mehr als ich!{\cq} Aber sie durfte nichts %S.236 einwenden und mu"ste ihm die Jungfrau zusagen. Doch sprach sie %S.236 ihr ins Ohr: {\oq}es ist eine Schande f"ur dich, da"s du so durch seine %S.236 Diener gewonnen wirst und dir einen Gemahl nicht w"ahlen darfst %S.237 nach deinem Gefallen.{\cq} %S.237 Nun hatte die Jungfrau wirklich ein so stolzes Herz, da"s sie %S.237 dar"uber mit Zorn erf"ullt wurde, und am andern Morgen lie"s sie %S.237 dreihundert Malter Holz zusammenfahren und sprach zu dem K"onigs"|sohn, %S.237 die drei B"unde w"aren gel"ost, aber wenn sie ihn heirathen %S.237 solle, m"usse jemand sich mitten in das Holz setzen und das %S.237 Feuer aus"|halten. Dabei dachte sie, wenn die Diener ihm auch %S.237 alles th"aten, w"urde sich doch keiner f"ur ihn verbrennen, und aus %S.237 Liebe zu ihr w"urde er selber sich hinein setzen, und dann w"ar' sie %S.237 frei. Wie aber die Diener das h"orten, sprachen sie: {\oq}wir haben %S.237 alle etwas gethan, nur der Frostige noch nicht{\cq} und nahmen ihn %S.237 und trugen ihn ins Holz hinein und steckten's darauf an. Da hub %S.237 das Feuer an und brannte drei Tage, bis alles Holz verzehrt %S.237 war, und als es verlosch, stand der Frostige mitten in der Asche %S.237 und zitterte wie ein Espenlaub und sprach: {\oq}so hab' ich mein Lebtage %S.237 nicht gefroren, und wenn's l"anger gedauert h"atte, w"ar' ich %S.237 erstarrt.{\cq} %S.237 Nun war keine Aus"|flucht mehr zu finden, die sch"one Jungfrau %S.237 mu"ste mit dem K"onigs"|sohn sich verm"ahlen; als sie aber nach %S.237 der Kirche fuhren, sprach die Alte: {\oq}ich kann's nimmermehr zugeben,{\cq} %S.237 und schickte ihr Kriegs"|volk nach, das sollte alles niedermachen, %S.237 was ihm vork"ame, und ihr die Tochter zur"uckbringen. %S.237 Der Horcher aber hatte die Ohren gespitzt und alles angeh"ort, %S.237 was die Alte gesprochen, und sagte es dem Di{\ck}en, der speite einmal %S.237 oder zweimal aus hinter dem Wagen, und da entstand ein %S.237 gro"s Wasser, worin die Kriegs"|v"olker ste{\ck}en blieben und ertranken. %S.238 Als sie nicht zur"uckkamen, schickte die Alte ganz geharnischte Reiter, %S.238 aber der Horcher h"orte sie kommen und band dem einen die %S.238 Augen auf, der guckte die Feinde ein bis"|chen scharf an, da sprangen %S.238 sie aus einander wie Glas. Nun fuhren sie ungest"ort weiter, %S.238 und als sie in der Kirche verheirathet und eingesegnet waren, nahmen %S.238 die sechs Diener ihren Abschied und sprachen: {\oq}wir wollen %S.238 weiter unser Gl"uck in der Welt versuchen.{\cq} %S.238 Eine halbe Stunde vor dem Schlo"s war ein Dorf, vor dem %S.238 h"utete ein Schweinehirt seine Heerde; wie sie dahin kamen, sprach %S.238 er zu seiner Frau: {\oq}wei"st du auch recht, wer ich bin? ich bin %S.238 kein K"onigs"|sohn, sondern ein Schweinehirt, und der mit der %S.238 Heerde dort, das ist mein Vater, und nun m"ussen wir zwei auch %S.238 daran und ihm helfen h"uten.{\cq} Dann stieg er mit ihr in ein %S.238 Wirths"|haus ab, und sagte heimlich zu den Wirths"|leuten, heut' %S.238 Nacht sollten sie ihr die k"oniglichen Kleider wegnehmen. Wie sie %S.238 nun am Morgen aufwachte, hatte sie nichts anzuthun und die %S.238 Wirthin gab ihr einen alten Rock und ein Paar alte wollene %S.238 Str"umpfe, und that noch, als w"ars ein gro"ses Geschenk und %S.238 sprach: {\oq}wenn nicht euer Mann w"are, h"atte ich's euch gar nicht %S.238 gegeben.{\cq} Da glaubte sie, er sey wirklich ein Schweinehirt, und %S.238 h"utete mit ihm die Heerde, und sprach: {\oq}ich habe es verdient mit %S.238 meinem Stolz.{\cq} Das dauerte acht Tage, da konnte sie es nicht %S.238 mehr aus"|halten, denn die F"u"se waren ihr ganz wund geworden. %S.238 Da kamen ein paar Leute und fragten, ob sie recht w"u"ste, wer %S.238 ihr Mann w"are? {\oq}Ja, antwortete sie, ein Schweinehirt, er ist %S.238 eben aus"|gegangen mit ein wenig Band zu handeln.{\cq} Sie sprachen %S.239 aber: {\oq}kommt einmal mit, wir wollen euch zu ihm hinf"uhren{\cq} %S.239 und brachten sie ins Schlo"s hinauf, und wie sie in den %S.239 Saal kam, stand da ihr Mann in k"oniglichen Kleidern. Sie erkannte %S.239 ihn aber nicht, bis er ihr um den Hals fiel, sie k"u"ste und %S.239 sprach: {\oq}ich habe so viel f"ur dich gelitten, da hast du auch f"ur %S.239 mich leiden sollen.{\cq} Nun ward erst recht die Hochzeit gefeiert, %S.239 und der's erz"ahlt hat, wollte, er w"ar' auch dabei gewesen. %S.239 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 231, Zeile 4 %% [falsch] %% sie werben.{\cq} {\oq}Nimmermehr, antwortete der K"onig, gehst du %S.231 %% [richtig] %% sie werben.{\cq} -- {\oq}Nimmermehr{\cq}, antwortete der K"onig, {\oq}gehst du %S.231 %% %% Seite 231, Zeile 20 %% [falsch] %% {\oq}O, sprach der Di{\ck}e, das will nichts sagen, wenn ich mich recht %S.231 %% [richtig] %% -- {\oq}O{\cq}, sprach der Di{\ck}e, {\oq}das will nichts sagen, wenn ich mich recht %S.231 %% %% Seite 231, Zeile 21 %% [falsch] %% aus einander thue, bin ich noch dreitausendmal so dick.{\cq} {\oq}Wenn %S.231 %% [richtig] %% aus"|einanderthue, bin ich noch dreitausendmal so dick.{\cq} -- {\oq}Wenn %S.231 %% %% Seite 231, Zeile 22 %% [falsch] %% das ist, sagte der K"onigs"|sohn, so kann ich dich brauchen, komm %S.231 %% [richtig] %% das ist{\cq}, sagte der K"onigs"|sohn, {\oq}so kann ich dich brauchen, komm %S.231 %% %% Seite 231, Zeile 26 %% [falsch] %% {\oq}was machst du da?{\cq} {\oq}Ich horche,{\cq} antwortete der %S.231 %% [richtig] %% {\oq}was machst du da?{\cq} -- {\oq}Ich horche{\cq}, antwortete der %S.231 %% %% Seite 232, Zeile 1 %% [falsch] %% Mann.{\cq} {\oq}Wornach horchst du denn?{\cq} {\oq}Was in der Welt sich %S.232 %% [richtig] %% Mann. {\oq}Wornach horchst du denn?{\cq} -- {\oq}Was in der Welt sich %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 11 %% [falsch] %% Kopf. {\oq}Ei, sprach der K"onigs"|sohn, was bist du f"ur ein langer %S.232 %% [richtig] %% Kopf. {\oq}Ei{\cq}, sprach der K"onigs"|sohn, {\oq}was bist du f"ur ein langer %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 12 %% [falsch] %% Strick!{\cq} {\oq}O, antwortete der Lange, das ist noch gar nichts, %S.232 %% [richtig] %% Strick!{\cq} -- {\oq}O{\cq}, antwortete der Lange, {\oq}das ist noch gar nichts, %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 15 %% [falsch] %% gerne dienen, wenn ihr mich wollt.{\cq} {\oq}Komm mit, sprach der %S.232 %% [richtig] %% gerne dienen, wenn ihr mich wollt.{\cq} -- {\oq}Komm mit{\cq}, sprach der %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 16 %% [falsch] %% K"onigs"|sohn, ich kann dich brauchen.{\cq} Sie zogen weiter und fanden %S.232 %% [richtig] %% K"onigs"|sohn, {\oq}ich kann dich brauchen.{\cq} Sie zogen weiter und fanden %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 19 %% [falsch] %% das du nicht kannst in das Licht sehen?{\cq} {\oq}Nein, antwortete der %S.232 %% [richtig] %% das du nicht kannst in das Licht sehen?{\cq} -- {\oq}Nein{\cq}, antwortete der %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 20 %% [falsch] %% Mann, ich darf die Binde nicht abnehmen, denn was ich mit meinen %S.232 %% [richtig] %% Mann, {\oq}ich darf die Binde nicht abnehmen, denn was ich mit meinen %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 21 %% [falsch] %% Augen ansehe, das springt aus einander, so eine grose Gewalt %S.232 %% [richtig] %% Augen ansehe, das springt aus"|einander, so eine grose Gewalt %S.232 %% %% Seite 232, Zeile 23 %% [falsch] %% dienen.{\cq} {\oq}Komm mit, antwortete der K"onigs"|sohn, ich kann dich %S.232 %% [richtig] %% dienen.{\cq} -- {\oq}Komm mit{\cq}, antwortete der K"onigs"|sohn, {\oq}ich kann dich %S.232 %% %% Seite 233, Zeile 1 %% [falsch] %% frieren, sprach der K"onigs"|sohn, die Sonne scheint ja so warm?{\cq} %S.233 %% [richtig] %% frieren{\cq}, sprach der K"onigs"|sohn, {\oq}die Sonne scheint ja so warm?{\cq} %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 2 %% [falsch] %% {\oq}Ach, antwortete der Mann, je heiser es ist, destomehr frier ich %S.233 %% [richtig] %% -- {\oq}Ach{\cq}, antwortete der Mann, {\oq}je heiser es ist, desto mehr frier ich %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 5 %% [falsch] %% Hitze und mitten im Feuer vor K"alte nicht aus"|halten.{\cq} {\oq}Du bist %S.233 %% [richtig] %% Hitze und mitten im Feuer vor K"alte nicht aus"|halten.{\cq} -- {\oq}Du bist %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 6 %% [falsch] %% ein wunderlicher Kerl, sprach der K"onigs"|sohn, aber wenn du mir %S.233 %% [richtig] %% ein wunderlicher Kerl{\cq}, sprach der K"onigs"|sohn, {\oq}aber wenn du mir %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 14 %% [falsch] %% einer fehlte mir noch.{\cq} %S.233 %% [richtig] %% einer fehlt mir noch.{\cq} %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 18 %% [falsch] %% will ich vollbringen, was ihr auferlegt.{\cq} {\oq}Ja, antwortete die %S.233 %% [richtig] %% will ich vollbringen, was ihr auferlegt.{\cq} -- {\oq}Ja{\cq}, antwortete die %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 19 %% [falsch] %% Zauberin, dreimal will ich dir einen Bund aufgeben, l"osest du %S.233 %% [richtig] %% Zauberin, {\oq}dreimal will ich dir einen Bund aufgeben, l"osest du %S.233 %% %% Seite 233, Zeile 22 %% [falsch] %% {\oq}Da"s du mir einen Ring wiederbringst, den ich ins rothe Meer %S.233 %% [richtig] %% -- {\oq}Da"s du mir einen Ring wiederbringst, den ich ins rothe Meer %S.233 %% %% Seite 234, Zeile 1 %% [falsch] %% liegt{\cq} und schaute in das Meer hinab und sagte: {\oq}dort liegt er, %S.234 %% [richtig] %% liegt{\cq}, und schaute in das Meer hinab und sagte: {\oq}dort liegt er; %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 2 %% [falsch] %% neben einem Stein.{\cq} {\oq}Ich wollte ihn wohl heraus"|holen, sprach %S.234 %% [richtig] %% neben einem Stein.{\cq} -- {\oq}Ich wollt ihn wohl heraus"|holen{\cq}, sprach %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 3 %% [falsch] %% der Lange, wenn ich ihn nur sehen k"onnte.{\cq} {\oq}O, da will ich %S.234 %% [richtig] %% der Lange, {\oq}wenn ich ihn nur sehen k"onnte.{\cq} -- {\oq}O, da will ich %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 4 %% [falsch] %% dir helfen!{\cq} rief der Di{\ck}e, legte sich nieder und hielt seinen %S.234 %% [richtig] %% dir helfen!{\cq}, rief der Di{\ck}e, legte sich nieder und hielt seinen %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 11 %% [falsch] %% zweite.{\cq} Siehst du dort auf der Wiese vor meinem Schlosse, da %S.234 %% [richtig] %% zweite. Siehst du dort auf der Wiese vor meinem Schlosse, da %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 17 %% [falsch] %% {\oq}darf ich mir keine G"aste dazu laden, allein schmeckts nicht.{\cq} Die %S.234 %% [richtig] %% {\oq}darf ich mir keine G"aste dazu laden? allein schmeckts nicht.{\cq} Die %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 22 %% [falsch] %% essen;{\cq} und der Di{\ck}e that sich auf und as die dreihundert Ochsen, %S.234 %% [richtig] %% essen{\cq}; und der Di{\ck}e that sich auf und as die dreihundert Ochsen, %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 23 %% [falsch] %% da"s kein Haar "ubrig blieb und fragte: {\oq}ob weiter nichts %S.234 %% [richtig] %% da"s kein Haar "ubrig blieb und fragte: ob weiter nichts %S.234 %% %% Seite 234, Zeile 24 %% [falsch] %% als das Fr"uhst"uck da w"are?{\cq} und den Wein trank er gleich aus %S.234 %% [richtig] %% als das Fr"uhst"uck da w"are? und den Wein trank er gleich aus %S.234 %% %% Seite 235, Zeile 3 %% [falsch] %% noch keiner gebracht, aber es ist noch ein Bund "ubrig{\cq} und dachte, %S.235 %% [richtig] %% noch keiner gebracht, aber es ist noch ein Bund "ubrig{\cq}, und dachte, %S.235 %% %% Seite 235, Zeile 4 %% [falsch] %% ich will dich schon kriegen, du sollst deinen Kopf nicht oben erhalten, %S.235 %% [richtig] %% {\oq}ich will dich schon kriegen, du sollst deinen Kopf nicht oben erhalten{\cq}, %S.235 %% %% Seite 235, Zeile 9 %% [falsch] %% O, dachte der K"onigs"|sohn, der Bund ist leicht, ich will %S.235 %% [richtig] %% {\oq}O{\cq}, dachte der K"onigs"|sohn, {\oq}der Bund ist leicht, ich will %S.235 %% %% Seite 235, Zeile 10 %% [falsch] %% wohl meine Augen offen behalten, doch rief er seine Diener, erz"ahlte %S.235 %% [richtig] %% wohl meine Augen offen behalten{\cq}, doch rief er seine Diener, erz"ahlte %S.235 %% %% Seite 236, Zeile 3 %% [falsch] %% und Ungl"uck, rief der K"onigs"|sohn, nun bin ich verloren!{\cq} Die %S.236 %% [richtig] %% und Ungl"uck{\cq}, rief der K"onigs"|sohn, {\oq}nun bin ich verloren!{\cq} Die %S.236 %% %% Seite 236, Zeile 5 %% [falsch] %% sprach: {\oq}seyd einmal still, ich will horchen,{\cq} da horchte er einen %S.236 %% [richtig] %% sprach: {\oq}seyd einmal still, ich will horchen{\cq}, da horchte er einen %S.236 %% %% Seite 236, Zeile 9 %% [falsch] %% paar Schritten dort.{\cq} {\oq}Ja, antwortete der Lange, aber der %S.236 %% [richtig] %% paar Schritten dort.{\cq} -- {\oq}Ja{\cq}, antwortete der Lange, {\oq}aber der %S.236 %% %% Seite 236, Zeile 20 %% [falsch] %% mit einem h"ohnischen Gesicht, als wollte sie sagen, nun ist er %S.236 %% [richtig] %% mit einem h"ohnischen Gesicht, als wollte sie sagen, {\oq}nun ist er %S.236 %% %% Seite 236, Zeile 21 %% [falsch] %% mein, und glaubte nicht anders, als ihre Tochter sitze dreihundert %S.236 %% [richtig] %% mein{\cq}, und glaubte nicht anders, als ihre Tochter sitze dreihundert %S.236 %% %% Seite 237, Zeile 12 %% [falsch] %% alle etwas gethan, nur der Frostige noch nicht{\cq} und nahmen ihn %S.237 %% [richtig] %% alle etwas gethan, nur der Frostige noch nicht{\cq}, und nahmen ihn %S.237 %% %% Seite 237, Zeile 21 %% [falsch] %% der Kirche fuhren, sprach die Alte: {\oq}ich kann's nimmermehr zugeben,{\cq} %S.237 %% [richtig] %% der Kirche fuhren, sprach die Alte: {\oq}ich kann's nimmermehr zugeben{\cq}, %S.237 %% %% Seite 238, Zeile 5 %% [falsch] %% sie aus einander wie Glas. Nun fuhren sie ungest"ort weiter, %S.238 %% [richtig] %% sie aus"|einander wie Glas. Nun fuhren sie ungest"ort weiter, %S.238 %% %% Seite 238, Zeile 26 %% [falsch] %% ihr Mann w"are? {\oq}Ja, antwortete sie, ein Schweinehirt, er ist %S.238 %% [richtig] %% ihr Mann w"are? {\oq}Ja{\cq}, antwortete sie, {\oq}ein Schweinehirt, er ist %S.238 %% %% Seite 239, Zeile 2 %% [falsch] %% aber: {\oq}kommt einmal mit, wir wollen euch zu ihm hinf"uhren{\cq} %S.239 %% [richtig] %% aber: {\oq}kommt einmal mit, wir wollen euch zu ihm hinf"uhren{\cq}, %S.239