% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von Y. Tanimoto am 05. Februar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 15. Februar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Das junggegl"uhte M"annlein} % 147. %S.269 % Das junggegl"uhte M"annlein. %S.269 Zur Zeit da unser Herr noch auf Erden ging, kehrte er eines %S.269 Abends mit dem heiligen Petrus bei einem Schmied ein und bekam %S.269 willig Herberg. Nun geschah's, da"s ein armer Bettelmann, %S.269 von Alter und Gebrechen hart gedr"uckt, in dieses Haus kam und %S.269 vom Schmied Almosen forderte. De"s erbarmte sich Petrus und %S.269 sprach: {\oq}Herr und Meister, so dir's gef"allt, heil' ihm doch seine %S.269 Plage, da"s er sich selbst sein Brot m"oge gewinnen.{\cq} Sanftm"uthig %S.269 sprach der Herr: {\oq}Schmied, leih' mir deine Esse und leg' %S.269 mir Kohlen an, so will ich den alten, kranken Mann zu dieser %S.269 Zeit verj"ungen.{\cq} Der Schmied war ganz bereit und St.\,Petrus %S.269 zog die B"alge, und als das Kohlenfeuer auf"|funkte, gro"s und %S.269 hoch, nahm unser Herr das alte M"annlein, schob's in die Esse, %S.269 mitten in's rothe Feuer, da"s es drin gl"uhte, wie ein Rosenstock %S.269 und Gott lobte mit lauter Stimme. Nachdem trat der Herr zum %S.269 L"oschtrog, zog das gl"uhende M"annlein hinein, da"s das Wasser %S.269 "uber ihm zusammenschlug, und nachdem ers fein sittlich abgek"uhlt, %S.269 gab er ihm seinen Segen; siehe, zuhand sprang das M"annlein %S.269 heraus, zart, gerad, gesund und wie von zwanzig Jahren. Der %S.269 Schmied, der eben und genau zugesehen, lud sie alle zum Nachtmahl, %S.269 er hatte aber eine alte, halbblinde, bucklichte Schwieger, %S.269 die machte sich zum J"ungling hin und fragte ihn flei"sig: {\oq}ob %S.270 ihn das Feuer hart gebrennet?{\cq} {\oq}Nie sey ihm besser gewesen, %S.270 antwortete jener, er habe da in der Glut gesessen, wie in einem %S.270 k"uhlen Thau.{\cq} %S.270 Dies klang die ganze Nacht in den Ohren der alten Frau, %S.270 und als der Herr fr"uhmorgens die Stra"se weiter gezogen war %S.270 und dem Schmied wohl gedankt hatte, dachte der, er k"onnte %S.270 seine alte Schwieger auch jung machen, da er fein ordentlich alles %S.270 zugesehen und es in seine Kunst schlage. Rief sie des"|halb an, %S.270 ob sie auch wie ein M"agdlein von achtzehn Jahren in Spr"ungen %S.270 daher wolle gehen? Sie sprach: {\oq}von ganzem Herzen,{\cq} weil %S.270 es dem J"ungling auch so sanft angekommen. Machte also der %S.270 Schmied gro"se Glut und stie"s die Alte hinein, die sich hin und %S.270 wieder bog und grausames Mordgeschrei anstimmte; {\oq}sitz still, %S.270 was schreist und h"upfst du, ich will erst weidlich zublasen!{\cq} zog %S.270 damit die B"alge von neuem bis ihr alle Haderlumpen brannten, %S.270 da schrie das alte Weib ohne Ruh. Der Schmied dachte: Kunst %S.270 geht nicht recht zu! nahm sie heraus und warf sie in den L"oschtrog, %S.270 da schrie sie ganz "uberlaut, da"s es droben im Haus die %S.270 Schmiedin und ihre Schnur h"orten, die liefen beide die Stiegen %S.270 herab, und sahen die Alte heulend und maulend ganz zusammen %S.270 geschnurrt im Trog liegen, das Angesicht gerunzelt, gefaltet und %S.270 ungeschaffen. Darob sich die zwei, die beide mit Kindern gingen, %S.270 so entsetzten, da"s sie noch dieselbe Nacht zwei Junge gebaren, die %S.270 waren ganz nicht wie Menschen geschaffen, sondern wie Affen, %S.270 liefen zum Wald hinein und von ihnen stammt das Geschlecht %S.271 der Affen her. %S.271 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 270, Zeile 1 %% [falsch] %% die machte sich zum J"ungling hin und fragte ihn flei"sig: {\oq}ob %S.270 %% [richtig] %% die machte sich zum J"ungling hin und fragte ihn flei"sig, ob %S.270 %% %% Seite 270, Zeile 2 %% [falsch] %% ihn das Feuer hart gebrennet?{\cq} {\oq}Nie sey ihm besser gewesen, %S.270 %% [richtig] %% ihn das Feuer hart gebrennet? Nie sey ihm besser gewesen, %S.270 %% %% Seite 270, Zeile 4 %% [falsch] %% k"uhlen Thau.{\cq} %S.270 %% [richtig] %% k"uhlen Thau. %S.270 %% %% Seite 270, Zeile 11 %% [falsch] %% daher wolle gehen? Sie sprach: {\oq}von ganzem Herzen,{\cq} weil %S.270 %% [richtig] %% daher wolle gehen? Sie sprach: {\oq}von ganzem Herzen{\cq}, weil %S.270 %% %% Seite 270, Zeile 15 %% [falsch] %% was schreist und h"upfst du, ich will erst weidlich zublasen!{\cq} zog %S.270 %% [richtig] %% was schreist und h"upfst du, ich will erst weidlich zublasen!{\cq}, zog %S.270