% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 05. Februar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 15. Februar 2003 % %%% Besonderheiten f"ur den Fraktursatz: %% "| zur Vermeidung von Ligaturen; %% (Eingabe: e.g. auf"|fressen und Hof"|leute %% statt auffressen und Hofleute) %% "| auch f"ur das sogenannte runde s -- oder Schluss s -- im %% Kompositum (ansonsten wird dieses durch LaTeX -- und khm.sty -- %% von dem langen s richtig unterschieden und gesetzt); %% (Eingabe: e.g. Aus"|gang statt Ausgang) %% {} f"ur das runde s au"ser Komposita; %% (Eingabe: e.g. s{}' statt s') %% {\ck} f"ur ,,ck``, das bei der Silbentrennung am Zeilenende %% in die Form ,,k-k`` umgewandelt werden soll. % % Der erste M"archentext in jedem Band (i.e. ,,Der Froschk"onig % oder der eiserne Heinrich`` und ,,Der Arme und der Reiche``) % und der erste Kinderlegendentext (i.e. ,,Der heilige Joseph % im Walde``) sind mit einem Versalsatz geschm"uckt im Orginal. % Bei all den anderen Texten ist jede erste Zeile einger"uckt. % \maerchentitel{Der Hahnenbalken} % 149. %S.272 % Der Hahnenbalken. %S.272 Es war einmal ein Zauberer, der stand mitten in einer gro"sen %S.272 Menge Volks und vollbrachte seine Wunderdinge, da lie"s er %S.272 auch einen Hahn einher schreiten, der hob einen schweren Balken %S.272 und trug ihn, als w"ar er federleicht. Nun war aber ein M"adchen, %S.272 das hatte eben ein vierbl"attriges Kleeblatt gefunden, und %S.272 war dadurch klug geworden, so da"s kein Blendwerk vor ihm bestehen %S.272 konnte, und es sah, da"s der Balken nichts war, als ein %S.272 Strohhalm. Da rief es: {\oq}ei! ihr Leute seht ihr nicht, das ist %S.272 ein blo"ser Strohhalm und kein Balken, was der Hahn da tr"agt.{\cq} %S.272 Als"|bald verschwand der Zauber, und die Leute sahen was es war, %S.272 % und %S.272 und jagten den Hexenmeister mit Schimpf und Schande fort, er %S.273 aber sprach voll Zorn innerlich: {\oq}ich will mich schon r"achen.{\cq} -- %S.273 Nach einiger Zeit hielt das M"adchen Hochzeit, war geputzt, und %S.273 ging in einem gro"sen Zug "uber das Feld nach dem Ort, wo die %S.273 Kirche stand. Auf einmal kamen sie an einen stark angeschwollenen %S.273 Bach, und war keine Br"u{\ck}e und kein Steg dar"uber zu gehen. %S.273 Da war die Braut flink, hob ihre Kleider auf und wollte durchwaten. %S.273 Wie sie nun eben im Wasser so steht, ruft ein Mann, %S.273 und das war der Zauberer, neben ihr ganz sp"ottisch: {\oq}ei! wo %S.273 hast du deine Augen, da"s du das f"ur ein Wasser h"altst.{\cq} Da %S.273 gingen ihr die Augen auf und sie sah, da"s sie mit ihren aufgehobenen %S.273 Kleidern mitten in einem blaubl"uhenden Flachs"|feld stand. %S.273 Da sahen es die Leute auch allesammt und jagten sie mit Schimpf %S.273 und Gel"achter fort. %S.273