% @book{bg_khm_1819-2, % author = "Br{\"{u}}der Grimm", % title = "{K}inder- und {H}ausm{\"{a}}rchen. % {G}esammelt durch die {B}r{\"{u}}der {G}rimm. % {Z}weiter {B}and. {M}it zwei {K}upfern. % {Z}weite vermehrte und verbesserte {A}uf{"|}lage", % publisher = "Gedruckt und verlegt bei G.\,Reimer", % address = "Berlin, Germany", % year = "1819", % volume = "2", % language = "German", % } % % Originaltext f"ur das LaTeX-Quelldokument % bearbeitet und redigiert von A. Tokunaga am 06. Februar 2003 % und "uberpr"uft von Y. Nagata am 17. Februar 2003 % \maerchentitel{Die zw"olf Apostel} % 2. %S.293 % Die zw"olf Apostel. %S.293 Es war dreihundert Jahr vor des Herrn Christi Geburt, da %S.293 lebte eine Mutter, die hatte zw"olf S"ohne, war aber so arm und %S.293 d"urftig, da"s sie nicht wu"ste, womit sie ihnen das Leben l"anger %S.293 erhalten sollte. Sie betete aber t"aglich zu Gott, er m"ochte doch %S.293 geben, da"s alle ihre S"ohne mit dem verhei"senen Heiland auf Erden %S.293 zusammen w"aren. Als nun ihre Noth immer gr"o"ser ward, %S.293 schickte sie einen nach dem andern in die Welt, um sich ihr Brot %S.293 zu suchen. Der "alteste hie"s Petrus, der ging aus und war schon %S.293 weit gegangen, eine ganze Tagereise, da gerieth er in einen gro"sen %S.293 Wald. Er suchte einen Ausweg, konnte aber keinen finden, %S.293 und verirrte sich immer tiefer; dabei empfand er so gro"sen Hunger, %S.293 da"s er sich kaum aufrecht erhalten konnte. Endlich ward er %S.293 so schwach, da"s er liegen bleiben mu"ste und glaubte dem Tode %S.293 nahe zu seyn. Da stand auf einmal neben ihm ein kleiner Knabe, %S.293 der gl"anzte und war so sch"on und freundlich wie ein Engel. Das %S.293 Kind schlug seine H"andchen zusammen, da"s er aufschauen und es %S.293 anblicken mu"ste. Da sprach es: {\oq}warum sitzest du da so betr"ubt?{\cq} %S.293 {\oq}Ach! antwortete Petrus, ich gehe umher in der Welt %S.293 und suche mein Brot, damit ich noch den verhei"senen lieben Heiland %S.293 sehe; das ist mein gr"o"ster Wunsch!{\cq} Das Kind sprach: %S.293 {\oq}komm mit mir, so soll dein Wunsch erf"ullt werden.{\cq} Und nahm %S.294 den Petrus an der Hand und f"uhrte ihn zu einer H"ohle. Wie %S.294 sie hineinkamen, so blitzte alles von Gold, Silber und Kristall, %S.294 und in der Mitte standen zw"olf Wiegen neben einander. Da %S.294 sprach das Englein: {\oq}lege dich in die erste und schlaf ein wenig; %S.294 ich will dich wiegen.{\cq} Das that Petrus, und das Englein sang %S.294 ihm und wiegte ihn so lange, bis er eingeschlafen war.{\cq} Und %S.294 wie er schlief, kam der zweite Bruder, den auch sein Schutzenglein %S.294 herein f"uhrte und wurde auch in den Schlaf gewiegt, und so %S.294 kamen die andern nach der Reihe, bis alle zw"olfe da lagen in %S.294 den goldenen Wiegen und schliefen. Sie schliefen aber dreihundert %S.294 Jahre, bis in der Nacht, worin der Weltheiland geboren %S.294 wurde. Da erwachten sie auch und waren mit ihm auf Erden %S.294 und wurden die zw"olf Apostel genannt. %S.294 %% %% ============================================================ %% Liste der im Originaltext enthaltenen zu korrigierenden %% W"orter, Interpunktions- und Anf"uhrungszeichen, usw. %% ============================================================ %% Seite 293, Zeile 20 %% [falsch] %% {\oq}Ach! antwortete Petrus, ich gehe umher in der Welt %S.293 %% [richtig] %% -- {\oq}Ach!{\cq}, antwortete Petrus, {\oq}ich gehe umher in der Welt %S.293 %% %% Seite 294, Zeile 4 %% [falsch] %% und in der Mitte standen zw"olf Wiegen neben einander. Da %S.294 %% [richtig] %% und in der Mitte standen zw"olf Wiegen nebeneinander. Da %S.294 %% %% Seite 294, Zeile 7 %% [falsch] %% ihm und wiegte ihn so lange, bis er eingeschlafen war.{\cq} Und %S.294 %% [richtig] %% ihm und wiegte ihn so lange, bis er eingeschlafen war. Und %S.294